mardi 31 mars 2015

Italien - Mafia schmuggelte Drogen auf der Costa Concordia


Die kriminelle Organisation N’dragheta benutzt offenbar Luxuskreuzer, um Drogen aus Süd- und Mittelamerika nach Italien zu schmuggeln. Selbst die verunglückte Costa Corcordia soll eine riesige Ladung Kokain transportiert haben, als sie am 13. Januar 2012 vor der toskanischen Küste kenterte. Das geht jetzt aus abgehörten Telefongesprächen und abgefangenen Chat-Mitschriften zwischen zwei Mafia-Bossen hervor.


Wie die Zeitung La Repubblica berichtet, hat die italienische Guardia di Finanza («Finanzpolizei») in Florenz die Telefonate und Chats zwischen Michele Rossi und Massimo Tiralongo untersucht. Die beiden N’dragheta-Gangster unterhalten sich über den angeblichen Kokain-Schmuggel. Sie klären Abfahrt- und Ankunftszeiten der Ware ab.


Mafioso kennt Code-Wort nicht


In einem der abgehörten Gespräche sprechen Rossi und Tiralongo über ein Schiff, das eine große Menge Kokain an Bord transportierte. Rossi benutzt das Code-Wort «Olivia», um das Schiff zu bezeichnen und «Prinzessin» für die Drogen. Er fragt «Erinnerst du dich, welche Marke die Prinzessin war?»


Tiralongo scheint nicht zu verstehen, was Rossi mit «Olivia» meint. Rossi erklärt es ihm: «Das Schiff, das uns so viel Freude bereitet hat und am Schluss ganz Italien lächerlich machte.» Die Drogenfahnder der Guardia di Finanza gehen davon aus, dass damit die Costa Concordia gemeint ist.


Die Ermittler vermuten, dass die illegale Ware im Laderaum der Fähre transportiert wurde — wahrscheinlich ohne Wissen der obersten Schiffsführer, aber mit der Komplizenschaft einiger Besatzungsmitglieder. Bei der Bergung der Costa Concordia sind allerdings keine Drogen an Bord gefunden wurden, sagen die Fahnder.


Mit ein bisschen Hilfe der Besatzung


Die N’dragheta hat laut La Repubblica eine Vorliebe für Schiffe der Unternehmen Costa Crociere, MSC Crociere oder der Norwegian Cruise Line, um ihre Drogen-Geschäfte zu erledigen. Die Drogen werden in Häfen in Peru, Santo Domingo, Panama und Florida auf die Luxuskreuzer geladen. Meistens kämen sie in grossen Säcken zusammen mit den Lebensmitteln an Bord – auch da mit Hilfe der Crew. Oftmals aber reisten als Touristen getarnte kalabresische Mafiosi mit und brächten die Drogen in ihren Kabinen nach Europa.


Die Costa Concordia war im Januar vor drei Jahren mit 4229 Personen an Bord vor der Insel Giglio auf einen Fels aufgefahren. Beim Unglück starben 32 Menschen. Mitte Februar verurteilte ein italienisches Gericht den Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffs, Francesco Schettino, zu 16 Jahren Haft.


Link:

La Repubblica


(L'essentiel/kle)






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