Sanaa - Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition hat die sechste Nacht in Folge Angriffe auf Stellungen der schiitischen Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Bei einer Attacke von Kampfjets gegen einen Kontrollpunkt rund 140 Kilometer südlich der Hauptstadt Sanaa wurden mindestens 35 Menschen getötet. Das wurde von saudi-arabischen Sicherheitsquellen berichtet.
Rund 20 Opfer seien Kämpfer der Rebellen gewesen, weitere 15 Zivilisten. Dutzende Menschen wurden demnach bei dem Angriff in der Stadt Jarim verletzt. Bombardiert worden seien auch Ziele in Sanaa und im Hafen der Stadt Al-Hudaida, meldete der von Saudi-Arabien finanzierte TV-Sender Al-Arabija.
Es gehe bei den Luftangriffen darum, die Bewegungsfreiheit der Huthis zu blockieren, wurde ein hoher saudischer General zitiert. Außerdem sollten die Häfen unter Kontrolle gebracht werden, um Waffenschmuggel zu verhindern. In den vergangenen Tagen seien bereits Raketenbasen und ein Waffenlager zerstört worden.
In der vergangenen Nacht hatte die von den Saudis angeführte Koalition auch ein Flüchtlingslager im Norden Jemens bombardiert. Dabei kamen nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mindestens 29 Menschen ums Leben. Die Internationale Organisation für Migration sprach von 40 Toten und 200 Verletzten. Saudi-Arabiens Armee will jedoch nicht gewusst haben, dass in dem angegriffenen Gebiet ein Flüchtlingslager ist.
Seit Donnerstag fliegt Saudi-Arabien Angriffe im Jemen. Ziel der Militärkoalition, an der sich neun weitere Staaten beteiligen, ist es, die Huthi-Rebellen zu vertreiben, die in den vergangenen Monaten große Teile des Jemen erobert und Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi aus dem Land vertrieben hatten.
News verfolgen
HilfeLassen Sie sich mit kostenlosen Diensten auf dem Laufenden halten:
- alles aus der Rubrik Politik
- Twitter | RSS
- alles aus der Rubrik Ausland
- RSS
- alles zum Thema Jemen
- RSS
© SPIEGEL ONLINE 2015
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH
0 commentaires:
Enregistrer un commentaire