Anderthalb Wochen nach dem Terroranschlag auf das Nationalmuseum in Tunis haben Sicherheitskräfte einen der mutmaßlichen Drahtzieher getötet. Das teilte Tunesiens Ministerpräsident Habib Essid am Sonntag mit. Zehntausende Menschen demonstrierten am selben Tag in der Hauptstadt Tunis gegen extremistische Gewalt. An einer Anti-Terror-Feier nach dem Marsch nahmen unter anderem der französische Präsident François Hollande und der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi teil.
Attentäter töten 20 Touristen in Museum
Bei dem Anschlag am 18. März waren 22 Menschen ums Leben gekommen, vor allem Touristen. Zwei der Täter wurden getötet.
Einsatz in der Nacht zu Sonntag
Essid sagte, der mutmaßliche Terrorist Chaled Chaieb habe für den nordafrikanischen Ableger von Al Kaida gekämpft und werde verdächtigt, die Terrorattacke auf das Museum am 18. März geführt oder massgeblich dabei geholfen zu haben. Er sei in der Nacht zu Sonntag bei einem Einsatz in der Region Gafsa nahe der algerischen Grenze getötet worden, sagte Essid.
Zuvor hatte das Innenministerium mitgeteilt, bei Anti-Terroreinsätzen im ganzen Land hätten Sicherheitskräfte neun Verdächtige getötet. Die mutmaßlichen Terroristen seien in der im Südwesten gelegenen Region Sisi Aich nahe der algerischen Grenze gestellt worden. Bei einem anderen Einsatz seien in der Region Kef im Nordwesten des Landes einige Extremisten verletzt worden.
Frau erlag ihren Verletzungen
Zu dem Marsch hatte die tunesische Regierung alle großen politischen Parteien aufgerufen. Er führte vom Sitz der Regierung zum Museum.
Am Samstag war bekanntgeworden, dass eine weitere Frau ihren bei dem Anschlag erlittenen Verletzungen erlegen ist. Damit stieg die Zahl der Opfer auf 22.
Für den Terrorangriff am 18. März hatte die Terrormiliz Islamischer Staat die Verantwortung übernommen. Die Behörden nahmen einige Personen fest. Nach der Attacke wurden fünf Sicherheitsbeamte gefeuert. Ein Polizist, der für die Überwachung des Museums verantwortlich war, wurde festgenommen.
(L'essentiel/sda)
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