lundi 30 mars 2015

«Spectre»-Set - Untote in Mexiko feiern und tanzen für 007


Petrus meint es an diesem Tag nicht gut mit den zahlreichen

Statisten. Der Himmel ist bedeckt, immer wieder regnet es. Die «James Bond»-Produzenten werden auf eine harte Probe gestellt.



Dabei wäre eigentlich alles bereit an der Plaza de la Constitución in Mexiko-Stadt, besser bekannt als Zócalo. Seines Zeichens einer der berühmtesten Plätze der Welt, an ihn grenzen der Nationalpalast und die Kathedrale.


Noch läuft wenig


Hier soll sich dereinst eine wilde Verfolgungsjagd abspielen: Bond-Darsteller Daniel Craig (47) jagt einem Unbekannten nach, der sich schließlich in einen Helikopter absetzt. Doch der Geheimagent holt ihn ein, in luftiger Höhe kommt es zum Kampf Mann gegen Mann.


Soweit der Plan. Gedreht werden in der Zeit, während der wir Journalisten, auf einer Terrasse platziert vor Ort sein dürfen, nur einige Szenen des Día de los Muertos. Das fröhlich-bunte Volksfest zu Ehren der Toten, einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage, bildet die Eröffnungsszene des 24. 007-Abenteuers. Ob es nur am Wetter liegt, dass an diesem grauen Freitag kaum etwas passiert, lässt sich nicht genau sagen. Craig jedenfalls gibt keine Einlage seines Könnens.


«Daniel hat einen extrem guten Sinn für Mode»


Umso mehr Zeit bleibt dafür, mit den Verantwortlichen des Streifens zu reden. «Der Reiz ist stets, besser zu sein als im letzten Bond-Film. Bei ‹Spectre› war die Herausforderung, etwas anderes zu machen als bei ‹Skyfall›. Weiter gehen – zu viel ändern darf man aber auch nicht, denn die Zuschauer haben sich ja an bestimmte Dinge gewöhnt», erzählt etwa Jany Temime. Die Kostüm-Designerin hat alleine für diese Eröffnungsszene 1000 verschiedene Kostüme kreiert. Ansatzweise lässt sich erahnen, wie groß der Aufwand für Produktionen wie diese sein muss.


Mit Craig ist Style-Expertin Temime mehr als zufrieden. «Daniel hat einen extrem guten Sinn für Mode, das ist eine Gabe. Er weiß genau, was er für welche Situation braucht.»


1500 Statisten bleiben zehn Tage am Set


Über ein gutes Auge verfügt auch Dennis Gassner (66). Der Produktionsdesigner wirkt bereits zum dritten Mal bei der Bond-Serie mit. Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass Mexiko-Stadt eine tolle Kulisse bieten würde: «In jedem Bond-Film geht es um Respekt. Mein Ziel ist es, jedem Zuschauer etwas Spannendes zu bieten. Schließlich bin ich der Erste, der den Film sieht.»


Maria Fernanda Caballero ist eine der rund 1500 Statisten, die für die Aufnahme am Zócalo im Einsatz stehen. Die 23-Jährige, aufgewachsen in Monterrey im Nordosten Mexikos, ist professionelle Tänzerin. «Wir bleiben zehn Tage hier. Wir stehen da, tanzen und sind bereit, wenn es sein muss», erzählt sie. «Wir machen hier Freestyle. Wenn du ein Tänzer bist, tanzt du einfach.»


Die wandelnde Tote


Etwa die Hälfte der Zeit würden sie und ihre Kolleginnen mit Warten verbringen, sagt die junge Frau. Wie Maria in Wirklichkeit aussieht, lässt sich nur erahnen. Als wandelndes Skelett läuft die Mexikanerin an diesem, zumindest im Skript, Tag der Toten rum. Anderthalb Stunden wurde sie dafür bis ins kleinste Detail geschminkt.


Gerade als das Interview zu Ende ist, muss Maria weiter. Wird sie am Set gebraucht? Vielleicht. An ihr dürfte es nicht liegen. Die Toten haben schließlich Lust auf das große Fest. Und Petrus nun vielleicht auch.


(L'essentiel/Yves Schott)






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