Im Jemen sind die schiitischen Huthi-Milizen in die Vororte der Hafenstadt Aden vorgerückt und haben sich schwere Kämpfe mit Anhängern des geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi geliefert. Anwohner berichteten am Montag von gewaltigen Explosionen. Dicke Rauchwolken seien zu sehen.
Aden ist die letzte Bastion der Hadi-Fraktion. Der Präsident hatte am Donnerstag das Land verlassen, um am Gipfeltreffen der arabischen Liga in Ägypten teilzunehmen. Er begleitete den saudischen König Salman in dessen Flugzeug in die saudi-arabische Hauptstadt Riad. Von dort ist Hadi bislang nicht in seine Heimat zurückgekehrt.
Anwohner von Dhalea, das nördlich von Aden liegt, berichteten, an der Seite der Huthi-Milizen kämpften auch Anhänger des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Sie hätten ihre Gegner mit Panzern und Artillerie attackiert.
Saudische Kampfjets haben die fünfte Nacht in Folge Ziele der Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten angegriffen. Unter anderem seien der Präsidentenpalast und mehrere militärische Ziele in der Hauptstadt Sanaa bombardiert worden, berichteten Augenzeugen.
Bei Attacken auf ein Flüchtlingslager im Nordwesten des Landes sollen Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden sein. Sicherheitskreise berichteten, Kampfflugzeuge hätten vier Angriffe auf das Flüchtlingslager Al-Masrak nahe der Grenze zu Saudi-Arabien geflogen.
Dort hätten sich rund 700 Flüchtlinge aufgehalten. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder, hieß es weiter. Die Nachrichtenseite Al-Mashad al-Yemeni berichtete von zehn Toten und 83 Verletzten. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben gibt es derzeit nicht.
Die Huthis hatten in den vergangenen Monaten große Teile des Landes unter Kontrolle gebracht und Hadi abgesetzt. Unterstützt werden sollen die Huthis vom ebenfalls schiitischen Iran.
News verfolgen
HilfeLassen Sie sich mit kostenlosen Diensten auf dem Laufenden halten:
- alles aus der Rubrik Politik
- Twitter | RSS
- alles aus der Rubrik Ausland
- RSS
- alles zum Thema Jemen
- RSS
© SPIEGEL ONLINE 2015
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH
0 commentaires:
Enregistrer un commentaire