lundi 30 mars 2015

Rote Liste - Sind Luxemburgs Vögel noch zu retten?


Luxemburgs Vögeln geht es nicht gut, auf der Roten Liste tauchen mehr Arten auf. Von 310 einst im Großherzogtum vertretenen Vogelarten sind 67 entweder erloschen, in ihrer Existenz gefährdet – oder auf der Vorwarnliste. Das Umweltministerium und der Verein «natur&ëmwelt» haben am Montag die neue Rote Liste des Jahres 2015 für Vogelarten vorgestellt. Die Liste wird alle fünf Jahre aktualisiert.



Genaue Informationen zu den Vogelarten im Großherzogtum bietet das Buch «Vögel Luxemburgs» von Patric Lorgé und Ed Melchior. Die neunte Auflage erhält einen Leitfaden zur Vogelbestimmung und viele Farbfotos zu den Brut- und Zugvögeln Luxemburgs. Neben Porträts von seltenen Durchzüglern gibt es auch Tipps zur Vogelbeobachtung.


Das Buch kostet 20 Euro und ist im Shop des Maison de la Nature auf dem Kockelscheuer und bald in vielen Buchhandlungen Luxemburgs erhältlich.


Galten 2009 noch zwölf Vogelarten als erloschen, ist 2015 eine dazugekommen. Zu den Vogelarten, nach denen Hobby-Ornithologen im Luxemburg vergeblich Ausschau halten können, gehören nun untern anderem Grauammer und Braunkehlchen. Als gefährdet in unterschiedlichen Abstufungen gelten diesmal 29 Arten, das sind sechs mehr als bei der vorherigen Zählung. Das Erfreuliche: Die Vorwarnliste ist von 27 auf 25 Arten geschrumpft. Was einzelne Arten betrifft, gibt es laut Patrick Lorgé also gute Nachrichten: Steinkauz und Kolkrabe sind wieder da, erklärt der Ornithologe von «natur&ëmwelt». Laut Umweltministerium war der Steinkauz «lange ganz verschwunden» und «ist durch Schutzprojekte wieder gekommen.»


Neue Schutzgebiete


Auf der Roten Liste stehen vor allem die Vögel, die ihren Lebensraum in der Agrarlandschaft haben. Als Gegenmaßnahme werden vom Ministerium sechs neue Natura-2000-Gebiete mit einer Größe von insgesamt 230 Quadratkilometern geschaffen. «Das ist ein sehr wichtiger Schritt, von dem vor allem die offenen Landarten profitieren werden», sagt Lorgé.


Allerdings wird es dauern, bis sich die neuen Schutzzonen auf den Bestand auswirken. Der Experte rechnet mit etwa zehn Jahren. Zumal das Grundproblem erhalten bleibt: Die Landwirtschaft ist nach Meinung des Ornithologen noch zu stark profitorientiert. Die Politik müsse, so Lorgé, per Gesetz ökologische Faktoren noch deutlicher in der Landwirtschaft verankern – so wie es in anderen europäischen Ländern auch geschehe. Diese Richtung will das Umweltministerium nun offenbar stärker als bisher einschlagen: Man wolle «durch Partnerschaften mit der Landwirtschaft und den Gemeinden eine naturnahe Bewirtschaftung vorantreiben», heißt es aus dem Ministerium.


(Sophia Schülke/L'essentiel)






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