mardi 31 mars 2015

Präsidentenwahl in Nigeria: Herausforderer Buhari triumphiert deutlich


Jetzt ist es offiziell: Herausforderer Muhammadu Buhari hat die Präsidentenwahl in Nigeria gewonnen. Laut offiziellem Endergebnis erhielt der 72-Jährige fast 2,6 Millionen Stimmen mehr als Amtsinhaber Goodluck Jonathan. Für Buhari stimmten am vergangenen Wochenende 54, für Jonathan 45 Prozent der Wähler. Damit ist der erste demokratische Machtwechsel in dem Land perfekt.


Zuvor hatte Jonathan bereits seine Niederlage eingeräumt. Er rief seine Anhänger auf, die Ruhe zu bewahren und nicht mit Gewalt auf die Wahlschlappe zu reagieren. "Einheit, Stabilität und Fortschritt sind für Nigeria wichtiger als alles andere", sagte der Verlierer.

"Ich habe dem Land freie und faire Wahlen versprochen", fuhr Jonathan fort. "Ich habe mein Wort gehalten." Bis zum offiziellen Ende seiner Amtszeit werde er alles in seiner Macht Stehende für das Wohl der Nation zu tun. Ein Sprecher des 72 Jahre alten Wahlsiegers Buhari lobte Jonathan: "Durch diesen Schritt wird er zum Helden. Das wird die Spannungen deutlich abschwächen." Nach den letzten Wahlen 2011 war es zu blutigen Unruhen gekommen.


Die Bevölkerung hatte Jonathan - einem Christen aus dem Süden des Landes - schon lange vorgeworfen, im Kampf gegen die islamistische Terrorgruppe Boko Haram gänzlich versagt zu haben.


Jubel im Norden


Die Extremisten wollen im muslimisch geprägten Norden Nigerias einen Gottesstaat durchsetzen und haben in den vergangenen Jahren bei brutalen Anschlägen über 14.000 Menschen getötet. Vom 72-jährigen Buhari, einem Muslim mit langjähriger Militärerfahrung, versprechen sich viele Bürger nun eine härtere Hand im Umgang mit den Fundamentalisten.

Von Ende 1983 an hatte Buhari bereits für knapp zwei Jahre als Militärdiktator regiert. Er setzte die Verfassung außer Kraft und beschnitt Freiheitsrechte. Seine Regierung konnte die damals bestehenden wirtschaftlichen Probleme jedoch nicht lösen und wurde ihrerseits weggeputscht. Nigeria ist der größte Ölexporteur des Kontinents und auch die größte Volkswirtschaft. Die Mehrheit der Nigerianer lebt jedoch immer noch in großer Armut.


In vielen Städten vor allem im Norden brach spontaner Jubel aus, als das Wahlergebnis bekannt wurde. In der ethnisch und religiös gespaltenen Millionenmetropole Kaduna strömten Hunderte Menschen tanzend und singend auf die Straßen. "Wir danken Gott!", riefen sie in Sprechchören.




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