dimanche 29 mars 2015

Singapur: Staatsbegräbnis im tropischen Regen


Am Tag des Staatsbegräbnisses von Lee Kuan Yew regnete es in Singapur in Strömen. Ein tropischer Guss ging auf die südostasiatische Metropole nieder. Dennoch harrten am Sonntag Zehntausende Menschen in den Straßen aus, um vom Gründervater ihres Stadtstaates Abschied zu nehmen. Sie säumten die Strecke vom Parlament, wo er seit Mittwoch aufgebahrt war, zur Nationaluniversität, wo das Staatsbegräbnis stattfand.


Offizielle Stellen sprechen von 450.000 Menschen, die allein bis Samstagabend am Sarg vorbeidefiliert sein sollen, um Lee die letzte Ehre zu erweisen.

Lee war am Montag im Alter von 91 Jahren gestorben. Der Jurist wurde als Nationalheld verehrt. "Singapur hat den Vater der Nation verloren", sagte Lees Sohn Lee Hsien Yang. "Er hat uns alle inspiriert, unser Bestes zu geben" sagte sein älterer Sohn, der heutige Regierungschef Lee Hsien Loong.


Böllerschüsse und Kampfflugzeuge


Unter den 2200 Ehrengästen waren der indische Premierminister Narendra Modi, der japanische Regierungschef Shinzo Abe und der frühere US-Präsident Bill Clinton. Singapur verabschiedete Lee nach einer langen Prozession mit 21 Böllerschüssen, vier Kampfflugzeuge donnerten durch den wolkenverhangenen Himmel. Die Einäscherung war im Familienkreis geplant.


Lee hatte Singapur vor 50 Jahren in die Unabhängigkeit geführt und die Politik mehr als 30 Jahre als Regierungschef und Chefberater gelenkt. Er verteidigte seinen autoritären Führungsstil stets. Nur so habe er die Insel unweit des Äquators zu einem führenden Finanzzentrum machen können. Die Wolkenkratzer-Metropole mit 5,4 Millionen Einwohnern hat einen der höchsten Lebensstandards der Welt.


Allerdings melden sich auch zum Tod Lees kritische Stimmen. Denn die Versammlungsfreiheit ist in Singapur eingeschränkt, die Medien sind gelenkt und das Wahlsystem garantiert Lees Partei stets die Mehrheit im Parlament. "Die Regierung sollte mit der Politik von vorgestern brechen, die zu oft die bürgerlichen und politischen Rechte eingeschränkt hat", meinte Phil Robertson von Human Rights Watch. "Sie sollte sich mit den vielen Singapurern im Exil aussöhnen, die zu lange verfolgt und ausgegrenzt wurden."




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