Mossul - Am Sonntag hätten die IS-Kämpfer damit begonnen, die Ruinen der Festungsanlage Dur Scharrukin im heutigen Chorsabad zu sprengen. Das berichteten Mitarbeiter der Altertumsbehörde in Ninive der Nachrichtenagentur dpa. Chorsabad liegt rund 12 Kilometer nördlich der IS-Hochburg Mossul in der Provinz Ninive im Norden des Iraks.
Dur Scharrukin war für kurze Zeit Sitz des assyrischen Herrschers Sargon II, der das antike Reich um 700 vor Christus regierte. Die Festung galt zu ihrer Zeit als größte Zitadelle im orientalischen Raum. Sargon residierte nur wenige Monate in Dur Scharrukin, er starb zwei Jahre nach ihrer Fertigstellung. Um 612 vor Christus wurde die Anlage von Babyloniern und Medern zerstört.
Als Fundort von Artefakten, die Aufschluss über das Leben der altorientalischen Kultur bietet, gilt Dur Scharrukin unter Archäologen als unschätzbar wertvoll. Doch in ihrem Krieg gegen die Götzenbilder der Vergangenheit macht der Islamische Staat vor keinem noch so kostbaren Kulturdenkmal Halt.
Seit Wochen betreiben die Terrormilizen ihr zerstörerisches Werk. Erst am Samstag verwüsteten und plünderten sie die Ruinen der assyrischen Stadt Hatra, die zu den Kulturdenkmälern der Unesco zählt, zuvor zertrümmerten sie Jahrtausende alte Statuen und sprengten Grabungsstätten in der ehemaligen assyrischen Metropole Nimrud.
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