Tripolis - Nach dem Angriff des libyschen Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Ölfeld im Süden Libyens werden mehrere Ausländer vermisst. Es bestehe die Möglichkeit, dass sie als Geiseln genommen wurden, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den tschechischen Außenminister Lubomír Zaorálek.
Nach Angaben der staatlichen Ölgesellschaft gelten mindestens sieben Personen als vermisst, darunter Menschen aus Österreich, Tschechien und den Philippinen. "Ausländer einer österreichischen Ölfirma, die auf dem Feld gearbeitet haben, werden seit der Attacke noch immer vermisst", zitiert Reuters den Sprecher von National Oil Corporation, Mohamed El-Hariri. "Wir wissen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht, was mit ihnen geschehen ist."
Wie die Zeitung "Prague Post" berichtet, wird sich das tschechische Kabinett am Montag mit dem Fall befassen. Dem Bericht zufolge hat Außenminister Zaorálek alle Tschechen in Libyen aufgefordert, das Land zu verlassen.
Bei der Attacke auf das Ölfeld al-Ghani sind am Freitag elf Menschen getötet worden. Nach dem Eintreffen von Verstärkung habe die Armee die Anlage wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Die Nationale Ölgesellschaft erklärte, die Angreifer hätten die Anlage geplündert und die Gebäude in Brand gesteckt.
Die Angreifer sollen einem Militärsprecher zufolge aus Sirte gekommen sein, dem Geburtsort des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Die Stadt befindet sich seit Februar in den Händen eines libyschen IS-Ablegers.
In Libyen liefern sich seit dem Sturz des Gaddafis im Herbst 2011 rivalisierende Milizen erbitterte Kämpfe um die Kontrolle von Städten und Ölfeldern. Am Dienstag brachten radikale Islamisten die Ölfelder Al-Mabruk und Al-Bahi rund 200 Kilometer südlich der Küstenstadt Sirte in ihre Gewalt.
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