vendredi 27 mars 2015

- Luxair denkt über 2-Personen-Regel nach


Nach dem Schock über die bisherigen Erkenntnisse zum Absturz der Germanwings-Maschine ziehen erste Fluggesellschaften Konsequenzen. Auch Luxair überlegt, ob man die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen werde. «Das ist für uns aber noch nicht spruchreif», sagt Pressesprecher Jean Lasar auf Anfrage. Allerdings müssten die Flugbegleiter dann auch entsprechend geschult werden. «In diesem Falle ginge es um ihre Präsenz. Nicht darum, dass sie Maschinen fliegen», erklärt Lasar. Laut Ermittlern hatte der Copilot des abgestürzten Flugzeugs den Piloten ausgesperrt und die Maschine mit Absicht auf den Todeskurs gesteuert. 150 Menschen starben dabei.



Mit der französischen Air France denkt eine der führenden Linien-Fluggesellschaften als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwings-Maschine über die Besetzung in ihren Cockpits nach.


Air France verfolge aufmerksam Entwicklung und Ergebnisse der juristischen und technischen Untersuchungen nach dem Unfall, heißt es in einer der dpa vorliegenden Erklärung der Fluggesellschaft. Die Frage der Anwesenheit einer zweiten Person im Cockpit sei ein wichtiges Thema.


Doch zu diesem Zeitpunkt bereits Schlüsse für die Verbesserung der Flugsicherheit zu ziehen, hält man bei der Luxemburgischen Linienflugpilotenvereinigung ALPL für vorschnell. Generalsekretär Dirk Becker gibt zu Bedenken, dass die Untersuchung des Absturzes noch nicht abgeschlossen ist. Weil sie aber lange dauern kann, könnte die 2-Personen-Regelung «kurzfristig etwas bringen». Langfristig muss sie laut Becker aber nicht die beste und effektivste Lösung sein. Stattdessen müssen Gesetzgeber, Hersteller, Airlines und Pilotenverbände ihren internationalen Austauschprozess wie gehabt fortsetzen. Generell sollte das Abwägen der Sinnhaftigkeit von Maßnahmen stets ein Thema sein, erklärte Becker und verwies auf die verriegelten Cockpit-Türen, die nach dem elften September eingeführt wurden.


Sicherheitschef hinterfragt Zwei-Personen-Regelung


Doch die größten deutschen Fluggesellschaften sind sich bereits einig: Sie wollen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig solle sich kein Pilot während des Fluges mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen, sagte Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der Deutschen Presse-Agentur. Die Airlines wollen das neue Vorgehen vorläufig, aber unverzüglich umsetzen. Dies kündigten etwa Air Berlin und Condor an.


Neben deutschen Airlines kündigten auch Fluggesellschaften wie Easyjet, Norwegian und Air Canada an, dieses auch «Vier-Augen-Prinzip» genannte Vorgehen im Cockpit einzuführen. Doch mit Blick auf die Forderung nach der Verschärfung von Cockpit-Regeln, sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann im ZDF-heute journal: «Mir stellt sich die Frage, wenn ein Mensch mit solcher Energie einen kriminellen Akt begehen will, ob das dann zu verhindern ist, wenn beispielsweise eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter im Cockpit ist.»


Skeptisch ist da auch der ehemalige Sicherheitschef der polnischen Fluggesellschaft LOT, Jerzy Dziewulski. Flugbegleiter im Cockpit könnten während der Abwesenheit eines der Piloten nichts machen, um eine Katastrophe zu verhindern, sagte er im polnischen Nachrichtensender TVN 24. «Der Pilot in der Kabine sagt: Setz dich, fass nichts an, du hast keine Ahnung. Ich bin derjenige, der die Maschine steuert.»


(Sophia Schülke/L'essentiel/dpa)






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