Anhänger der islamkritischen Bewegung Pegida sind am Abend auf Unterstützer eines Flüchtlingscamps getroffen. Es sei zu "Rangeleien" gekommen, sagte ein Reporter des Mitteldeutschen Rundfunks. Die Dresdner Polizei spricht gegenüber SPIEGEL ONLINE lediglich von "verbalen Provokationen".
Am Abend hatten sich rund 6200 Pegida-Anhänger auf dem Dresdner Neumarkt zu einer Kundgebung versammelt. Laut MDR seien im Anschluss daran etwa 100 Teilnehmer zum Theaterplatz gelaufen, um dort für den Abbau eines Flüchtlingscamps zu demonstrieren. Sie hätten "Räumen, Räumen" skandiert. Die Sächsische Zeitung zitiert die Polizei, wonach sich etwa 500 Menschen auf dem Theaterplatz versammelt hätten und 300 Beamte im Einsatz seien.
Der MDR berichtet, es seien Feuerwerkskörper geflogen. Die Polizei teilte mit, sie habe "das Aufeinandertreffen von Flüchtlingen und Pegida-Anhängern verhindern können." Markus Klee, ein Vertreter der Flüchtlinsginitiative, bestätigte im Gespräch mit dem MDR allerdings die "angespannte Stimmung". Die Lage soll sich aber später wieder beruhigt haben.
Auf dem Platz vor der Semperoper hatten rund 80 Flüchtlinge und Unterstützer am vergangenen Wochenende ein Protestcamp errichtet. Nach dem Willen der Organisatoren sollte es vorerst weiter bestehen bleiben und für Toleranz werben. Das Ordnungsamt erteilte jedoch den Organisatoren einen Auflagenbescheid, wonach die Zelte und alle anderen Aufbauten bis zum Montagabend entfernt werden sollten. Das Camp wurde am Abend allerdings nicht mehr geräumt.
Mit einer Teilnehmerzahl von 6200 ist der Pegida-Protest wieder um einiges gewaltiger als in der vergangenen Woche, als rund 4800 Anhängern.
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