Noch vor Ende März will der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe ein Programm lancieren, das den jungen Generationen das Kinderkriegen wieder schmackhaft machen soll: Neben finanzieller Unterstützung und zusätzlichen Betreuungsplätzen sollen auch Speed-Dating und Heiratsvermittlung in den einzelnen Regionen gefördert werden.
Beamten-Babyboom nach Shutdown?
Wie die Zeitung «Japan Times» berichtet, will die Regierung mit unkonventionellen Methoden das Problem angehen: Die Kommunalverwaltungen sollen darum mit diversen Partnervermittlungsplattformen nachhelfen. Boten bisher 14 Prozent der 14.243 Gemeinden solche Dienstleistungen an, soll der Anteil auf über 70 Prozent erhöht werden.
Vaterschaftsurlaub wird propagiert
Auch junge Väter sollen künftig stärker unterstützt werden. So soll der Anteil der Männer, die unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes in den Vaterschaftsurlaub gehen, bis zum Jahr 2020 drastisch erhöht werden: auf 13 Prozent gegenüber den gerade mal 2,03 Prozent der Väter, die sich 2013 für einige Monate der Kindererziehung widmeten.
Japan stehe vor einer «kritischen Situation», heißt es weiter im Entwurf, der am Donnerstag präsentiert wurde. 2013 hatten japanische Frauen im Schnitt 1,43 Kinder zur Welt gebracht. Die Absicht des neuen Programms ist, die Quote landesweit bis 2040 auf 2,07 zu erhöhen.
Plan eines kinderlosen Politikers
Das Land hat seit Jahren mit zwei großen Problemen zu kämpfen: Einerseits mit der Überalterung, anderseits mit dem mangelnden Interesse junger Japaner an Sex (siehe Bildstrecke oben).
Die verzweifelten Maßnahmen von Ministerpräsident Abe haben ein klares Ziel: Japans Bevölkerung auch in 50 Jahren bei über 100 Millionen Einwohner zu halten. Seinen Beitrag dazu geleistet hat der Politiker allerdings nicht: Der 60-jährige Shinzo Abe ist kinderlos.
(L'essentiel/kle)
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