Der am Freitag ermordete russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow hat erwogen, Asyl in Litauen zu beantragen. Das sagte der frühere Ministerpräsident des baltischen Staates, Andrius Kubilius, am Samstag.
Putin soll den Ukraine-Konflikt geplant haben
Er habe Nemzow bei einem privaten Gespräch am Rande eines Kongresses seiner konservativen Partei im Jahr 2012 Schutz versprochen, sagte Kubilius. Nemzow habe damals damit gerechnet, nach den Massenprotesten gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Wladimir Putin festgenommen und inhaftiert zu werden.
Schärfere Sanktionen gefordert
«Er fragte, ob Litauen politisches Asyl gewähren würde. Ich sagte, ich hätte keine Zweifel daran und bot ihm an zu bleiben, aber letztlich lehnte er ab», sagte Kubilius. Die frühere Sowjetrepublik Litauen zählt innerhalb der EU und der NATO zu den größten Kritikern Russlands und plädiert für schärfere Sanktionen gegen Moskau im Ukraine-Konflikt.
Der 55-jährige Nemzow war am Freitagabend mitten in Moskau erschossen worden. Am Sonntag findet in der russischen Hauptstadt ein Gedenkmarsch für den prominenten Oppositionellen statt. Auch in der litauischen Hauptstadt Vilnius ist ein Gedenkmarsch geplant.
(L'essentiel/sda)
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