Wiesbaden/Bielefeld - Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat im ostsyrischen Rakka rund 3800 syrische Blanko-Reisepässe erbeutet. Das teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Sonntag mit und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Bielefelder "Westfalen-Blatts".
Unmittelbar Gefahr, dass Terroristen damit nach Deutschlands einreisen könnten, bestehe wegen der Visumspflicht nicht, sagte eine Sprecherin.
Nachdem der Vorfall bekannt wurde, seien im gesamten Schengen-Raum Fahndungsmaßnahmen eingeleitet worden. Die Nummern der Pässe sollen in den Datenbanken der Sicherheitsbehörden vermerkt worden sein.
Der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, warnte in der "Bild"-Zeitung vor einer illegalen Einreise von Milizionären: Islamistische Terroristen könnten sich unter die momentan nach Deutschland und Europa kommenden Flüchtlinge mischen. Die Sicherheitsbehörden schauten auch bei Asylbewerbern genau hin. "Ich warne aber davor, diese Menschen unter einen Generalverdacht zu stellen", sagte Romann.
In Syrien sind laut Amnesty International 7,6 Millionen Menschen auf der Flucht, weitere vier Millionen verließen das Bürgerkriegsland. Seit Ausbruch des Krieges 2011 sind laut dem Mediendienst Integration 210.000 Syrer nach Europa geflüchtet, knapp 79.000 von ihnen nach Deutschland.
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