Bas Dost - wer sonst? Der phänomenale Torjäger des VfL Wolfsburg hat in einem irren Fußball-Spektakel die Erfolgsserie von Werder Bremen beendet. Beim 5:3 (2:3) drehte und entschied der Niederländer nach dem Seitenwechsel mit seinen Rückrundentreffern zehn und elf die höchst abwechslungsreiche Partie. Die beiden besten Bundesliga-Mannschaften des neuen Jahres unterhielten am Sonntag die 40 100 Zuschauer im Weserstadion mit ihrem Offensiv-Feuerwerk aufs Beste - nur die beiden Trainer rauften sich angesichts der Abwehrfehler die Haare.
Dortmund weiter auf dem Vormarsch Tabelle:
1. Bayern München 23 63:10 58
2. VfL Wolfsburg 23 53:27 50
3. Mönchengladbach 23 31:18 40
4. Bayer Leverkusen 23 37:29 36
5. FC Schalke 04 23 32:27 35
6. FC Augsburg 23 32:30 35
7. 1899 Hoffenheim 23 36:35 33
8. Eintracht Frankfurt 23 42:45 31
9. Werder Bremen 23 39:49 30
10. Borussia Dortmund 23 31:31 28
11. Hannover 96 23 26:34 27
12. FSV Mainz 05 23 30:33 25
13. 1. FC Köln 23 21:29 25
14. Hertha BSC 23 28:42 24
15. Hamburger SV 23 16:33 24
16. SC Paderborn 23 23:43 23
17. SC Freiburg 23 24:32 22
18. VfB Stuttgart 23 24:41 19
Neben dem formidablen Dost (48. und 50. Minute) trafen für Wolfsburg auch Daniel Caligiuri (10./53.) sowie Maximilian Arnold (18.). Der SV Werder kam durch Zlatko Junuzovic (9.), Franco di Santo (16.) und ein kurioses Eigentor von Vieirinha (28.) zu seinen Treffern.
Mit der elften ungeschlagenen Bundesliga-Partie in Serie stellte Wolfsburg seinen Vereinsrekord ein und bleibt acht Punkte hinter dem FC Bayern Tabellenzweiter. Bremen kassierte nach sechs Spielen wieder eine Niederlage und ist nun Tabellenneunter, fünf Punkte hinter einem Europa-League-Platz.
Beste Teams der Rückrunde
Das Spiel der beiden erfolgreichsten Rückrunden-Teams hielt, was es versprochen hatte. Angesichts des Offensivspektakels fühlten sich die Bremer Fans zumindest an alte Europacup-Zeiten erinnert. Nach der verdienten Werder-Halbzeitführung aber ermöglichten eklatante Abwehrschwächen den Wolfsburgern die Wende. Trotz sieben Partien in 23 Tagen war dem VfL ein Kräfteverschleiß nicht anzumerken. Am Tag nach der Terrorwarnung durch die Bremer Polizei bot das spektakuläre Spiel genug sportlichen Gesprächsstoff.
66 Stunden nach dem hart erkämpften Erreichen des Achtelfinales in der Europa League durch das 0:0 bei Sporting Lissabon rotierte VfL-Trainer Hecking wie erwartet und brachte vier neue Spieler. So musste Weltmeister Andre Schürrle erstmals nach seinem Rekordtransfer zunächst auf die Bank.
Von Beginn an Feuer
Das Spiel nahm schnell Fahrt auf, gleich die erste echte Chance brachte die Führung der Gastgeber: Theodor Gebre Selassie schickte Levin Öztunali auf der rechten Außenbahn, der zudem von einem Ausrutscher Marcel Schäfers profitierte. Öztunali passte nach hinten auf Junuzovic, der Österreicher schob problemlos zum 1:0 ein. Direkt nach Wiederanstoß machte Schäfer seinen Lapsus wieder gut und flankte scharf nach innen. Werder-Schlussmann Raphael Wolf sah unglücklich aus und konnte den Ball nur nach vorne abprallen lassen, Caligiuri war zur Stelle und staubte zum Ausgleich ab.
Es ging weiter Schlag auf Schlag: Erneut Öztunali flankte nach innen, di Santo nutzte den ihm gebotenem Raum zur erneuten Bremer Führung. Wieder ließ die Wolfsburger Antwort nicht lange auf sich warten. Arnold traf per Kopf nach Flanke von Kevin De Bruyne. Noch im Torjubel knüpfte sich Hecking seine Abwehrreihe vor, die bei den Gegentoren kräftig mitgeholfen hatte.
Slapstick führt zum 3:2
Keine zehn Minuten später hatte Hecking aber erneut allen Grund zum Ärgern. Nachdem VfL-Torwart Diego Benaglio zunächst einen Schuss von Felix Kroos noch zur Ecke abgewehrt hatte, war erneut Kroos mit einem Distanzschuss der Ausgangspunkt zum 3:2, ermöglicht durch eine slapstick-reife Szene: Veirinha wollte vor der Torlinie klären, von seinem rechten Bein sprang der Ball an die linke Kniekehle ins eigene Tor ab. Nach dem 3:2 spielte nur Werder, Davie Selke (44.) hatte die Chance zum 4:2.
Nach Wiederanpfiff aber reichten Wolfsburg fünf Minuten, um das Spiel zu drehen. Dost traf nach jeweiligen Vorarbeiten von De Bruyne und eklatanten Patzern Janek Sternbergs - seine Treffer sieben und acht in den vergangenen drei Bundesliga-Partien. Danach leistete Dost aus stark abseitsverdächtiger Position dann die Vorarbeit zum 5:3 durch Caligiuri. Nach der Führung gab Hecking das Signal, sich zurückziehen. Wolfsburg brachte die Punkte ungefährdet nach Hause.
BVB siegt im Revierderby
Bereits am Samstag sorgte Borussia Dortmund mit einem fulminanten 3:0 über Schalke 04 für einen Höhepunkt.
Ergebnisse:
Freitag:
Bayern München - 1. FC Köln 4:1 (2:1)
Samstag:
Hertha BSC - FC Augsburg 1:0 (0:0)
Bayer Leverkusen - SC Freiburg 1:0 (1:0)
Borussia Dortmund - FC Schalke 04 3:0 (0:0)
Hannover 96 - VfB Stuttgart 1:1 (0:0)
1899 Hoffenheim - FSV Mainz 05 2:0 (0:0)
Eintracht Frankfurt - Hamburger SV 2:1 (1:1)
Sonntag:
Bor. Mönchengladbach - SC Paderborn 2:0 (1:0)
Werder Bremen - VfL Wolfsburg 3:5 (3:2)
(L'essentiel/dpa)
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