Hamburg - Der Göttinger Völkerrechtsprofessor Frank Schorkopf weist die Reparationsforderungen Griechenlands an Deutschland zurück: Diese seien "nicht nur formaljuristisch abzulehnen, sondern auch wirtschaftlich, politisch und moralisch als erfüllt anzusehen".
Schorkopf verweist im SPIEGEL darauf, dass die Bundesrepublik "über die vergangenen Jahrzehnte enorme Transferleistungen gegenüber Griechenland erbracht" habe – zwar nicht als Reparationen, aber im Zuge der europäischen Integration. Es gehe hier um hohe zweistellige Milliardenbeträge. "Diese Summe erreicht ohne Weiteres die Höhe möglicher Reparationszahlungen", sagt Schorkopf.
Im Londoner Schuldenabkommen von 1953 habe man die Reparationsfrage zurückgestellt, damit die Bundesrepublik wirtschaftlich gedeihen konnte. Davon hätten dann im Zuge der europäischen Integration zu Recht andere Staaten, und besonders auch Griechenland, profitiert.
Es sei "eine Art Geschäftsgrundlage" gewesen, "dass Deutschland durch den damit verbundenen Wohlstandstransfer auch seiner Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg gerecht wird". Schorkopf: "Das war eine kluge und moderne Form, die Reparationsfrage zu lösen."
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