Stars der Radsportszene polterten heute in Flandern über das Kopfsteinpflaster. Doch beim belgischen Eintagesrennen E3 Harelbeke stand nicht etwa der Sport im Vordergrund. Auch ein heftiger Sturz des dreifachen Siegers Fabian Cancellara zu Beginn des Rennens sorgte nur kurz für Aufsehen. Überschattet wurde der Klassiker bereits seit Wochen von etwas ganz anderem: einem Sexismus-Skandal.
Luxemburger Radprofis
Alles begann bei der Flandern-Rundfahrt 2013. Dort kniff der Slowake Peter Sagan, der die Harelbeke 2014 gewann, einer Podiums-Schönheit in den Hintern, während diese gerade dem Etappensieger ein Küsschen aufdrückte. Die Aktion löste nicht nur auf Twitter Empörung aus. Sagan entschuldigte sich wenig später mit den Worten: «Ich verspreche, mich in Zukunft respektvoller zu verhalten.» Sache gegessen. Eigentlich.
Sexismus ja oder nein?
Im Vorfeld der 2015er-Ausgabe der E3 Harelbeke wurde die Aktion allerdings nochmal aufgewärmt. Auf dem Werbebanner ist eine Hand zu sehen, die sich einem Frauenpo nähert. Das Höschen ziert das Logo des Rennens. Unpassend oder ein Werbe-Coup? In der Szene begann eine hitzige Sexismus-Diskussion über das Bild. Manche sind der Meinung die Organisatoren haben mit der provokativen Darstellung deutlich übers Ziel hinausgeschossen, andere sehen in dem Plakat lediglich eine clevere Werbestrategie.
Den Fahrern wird's egal gewesen sein, sie waren nicht wegen der Werbung da. Auch der Luxemburger Jempy Drucker, der für das «BMC Racing Team» an den Start gegangen war, absolvierte den kniffligen Parcours über den riskanten Bodenbelag. Anders als Kollege Cancellara und etliche seiner Konkurrenten beendete der 28-Jährige das Rennen auf Platz 32. Sieger wurde der Brite Geraint Thomas. Wie gesagt, Nebensache.
(Jan Morawski/L'essentiel)
0 commentaires:
Enregistrer un commentaire