Washington - Die Szene ist durchaus griffig, aber keineswegs kurz: US-Vizepräsident Joe Biden winkte Stephanie Carter zu sich, dann legte er seine Hände auf ihre schmalen Schultern. Eine halbe Minute lang dauert die Szene, erst dann streichelte Biden noch kurz über Carters Arme und beendete die umstrittene Sympathiebekundung.
Warum im Netz die Empörung über die kurze Videosequenz so groß ist? Zu dem Annäherungsversuch kam es am Dienstag während der Amtseinführung von Carters Eheman Ashton - der hatte zuvor seinen Eid als neuer Verteidigungsminister im Kabinett von Präsident Barack Obama abgelegt. Was sich auf den Schultern seiner Ehefrau hinter seinem Rücken abspielte, wird er selbst wohl erst später im Fernsehen gesehen haben.
Denn Biden streichelte die Schultern von Stephanie Carter, während deren Ehemann seine erste kurze Ansprache als US-Verteidigungsminister hielt. So entging Ashton Carter zunächst auch Bidens Kontaktaufnahme im Nacken der Politiker-Gattin. Ob er ihr lediglich etwas zuflüsterte oder ihr gar einen Kuss ins Ohr hauchte - das wird aus dem Video nicht klar.
Eine wirkliche Überraschung ist Bidens Grabsch-Attacke übrigens nicht: Die Neigung des Vizepräsidenten zu fragwürdigen Sympathiebekundungen gegenüber jüngeren Frauen ist in den USA kein Geheimnis - obwohl Biden auch durchaus staatstragend und seriös auftreten kann, wie zuletzt in der Ukraine-Krise gegenüber der Europäischen Union und in Richtung Russland.
Im Übrigen ist Biden nicht der erste US-Spitzenpolitiker, der mit Streicheleinheiten auf Damenschultern Aufsehen erregt: Beim G-8-Gipfel im Juli 2006 pirschte sich der damalige US-Präsident Barack Obama an Kanzlerin Merkel an, knautschte ihre Schulterpartie - und ging weiter. Die offensichtlich erschrockene Merkel riss die Arme hoch und löste eine skurrile Debatte aus.
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