Für die Fans ist es die Mutter aller Derbys, für die Profis der ultimative Kick und für die Polizei eine der größten Herausforderungen der Saison. Das Duell der ewigen Erzrivalen Borussia Dortmund und FC Schalke 04 garantiert auch diesmal Leidenschaft und Emotionen. Selbst die beteiligten ausländischen Profis verspüren den im Revier vorherrschenden Nervenkitzel. «Es ist immer das wichtigste Spiel der Saison», kommentierte der Pole Jakub Blaszczykowski. Ähnlich groß ist die Vorfreude bei seinem Dortmunder Teamkollegen Pierre-Emerick Aubameyang: «Derby-Siege sind fast wie ein Orgasmus. Ich liebe solche Spiele.»
Fußball-Bundesliga
23. Spieltag
Freitag, 27.02.2015:
Bayern München - 1. FC Köln 20.30
Samstag, 28.02.2015:
Hertha BSC - FC Augsburg 15.30
Bayer Leverkusen - SC Freiburg 15.30
Borussia Dortmund - FC Schalke 04 15.30
Hannover 96 - VfB Stuttgart 15.30
1899 Hoffenheim - FSV Mainz 05 15.30
Eintracht Frankfurt - Hamburger SV 18.30
Sonntag, 01.03.2015:
Bor. Mönchengladbach - SC Paderborn 15.30
Werder Bremen - VfL Wolfsburg 17.30
Tabelle
1. Bayern München 22 59:9 55
2. VfL Wolfsburg 22 48:24 47
3. Mönchengladbach 22 29:18 37
4. FC Schalke 04 22 32:24 35
5. FC Augsburg 22 32:29 35
6. Bayer Leverkusen 22 36:29 33
7. 1899 Hoffenheim 22 34:35 30
8. Werder Bremen 22 36:44 30
9. Eintracht Frankfurt 22 40:44 28
10. Hannover 96 22 25:33 26
11. FSV Mainz 05 22 30:31 25
12. Borussia Dortmund 22 28:31 25
13. 1. FC Köln 22 20:25 25
14. Hamburger SV 22 15:31 24
15. SC Paderborn 22 23:41 23
16. SC Freiburg 22 24:31 22
17. Hertha BSC 22 27:42 21
18. VfB Stuttgart 22 23:40 18
Anders als in den vergangenen Jahren geht der BVB nicht als Favorit in die Partie. Immerhin liegt der Vierte aus Gelsenkirchen üppige zehn Punkte vor dem Tabellen-12. aus Dortmund. Diese Ausgangslage spornt BVB-Torjäger Aubameyang zusätzlich an. «Wir können unseren Fans, die in der miserablen Hinrunde immer hinter uns standen, etwas zurückgeben», sagte der Gabuner der «Sport Bild», «es kam mal ein Fans zu mir, der sagte, dass wir alle Spiele verlieren dürfen - nur gegen Schalke nicht. Ich denke, das sagt alles.»
Zuversicht in Dortmund
Fürwahr wäre keine Partie für die Borussia besser geeignet, die Anhänger für den bisher enttäuschenden Saisonverlauf zu entschädigen. Drei Bundesliga-Siege in Serie schüren die Zuversicht, dass ein weiterer Schritt aus der Gefahrenzone gelingt. Beim Gegner ist der Trend gegenläufig. Mäßige Auftritte gegen Frankfurt (0:1) und Bremen (1:1) kosteten den direkten Champions-League-Rang drei. Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes hofft auf eine Wende: «Wir möchten unbedingt wieder drei Punkte holen. Das Derby ist Motivation genug.»
Das insgesamt 146. Pflichtspiel beider Clubs wird zum Kampf der Systeme. BVB-Coach Jürgen Klopp bevorzugt Pressing-orientierten Vollgasfußball, sein Gegenüber Roberto Di Matteo eine Safety-First-Strategie. «Bis auf die letzten Spiele ist Schalke zu einer Ergebnismaschine geworden», kommentierte Klopp und warnte seine Profis vor allzu großem Offensivdrang. «Wir müssen sie bearbeiten, brauchen Geduld ohne einzuschlafen. Das wird eine Herausforderung.»
Viel wird bei seiner Elf davon abhängen, wie sie ihre Defensivprobleme in den Griff bekommt. Allein in den vergangenen Partien gegen Mainz (4:2), Stuttgart (3:2) und Juventus Turin (1:2) gab es sechs Gegentore. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Umbau der Viererkette nötig wird. Weil Lukasz Piszczek für Wochen ausfällt und der Einsatz von Sokratis gefährdet ist, wird wohl Oliver Kirch als Notnagel auf der rechten Seite verteidigen.
Dass beim Gegner der zuletzt gesperrte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar wieder dabei ist, macht die Sache für den BVB nicht einfacher. «Seine Rückkehr ins Team wird uns gut tun», sagte Di Matteo voller Hoffnung auf das erste Stürmer-Tor für sein Team in diesem Jahr.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Wie zuletzt üblich müssen die Fans beider Seiten wieder mit Einschränkungen rechnen. Die Polizei hält an ihrem Konzept zur strikten Trennung beider Fan-Gruppen fest - sowohl bei der An- und Abreise als auch im Stadion. Zwischen dem Schalker-Block und den Heimfans bleiben mehr als 1000 Plätze frei. Zudem gehört der Ausschluss von rund 90 Gewalttätern zu den Maßnahmen.
Weil die beiden zurückliegenden Derbys ohne Krawalle verliefen, wurden die Auflagen verringert. Die Fans stehen aber weiter unter Beobachtung: Kommt es erneut zu Ausschreitungen, könnten die Vereine ihre Drohung wahr machen. Dann würden die Nachbar-Duelle künftig jeweils ohne Gäste-Anhänger stattfinden.
(L'essentiel/dpa)
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