samedi 28 février 2015

Nemzow-Mord: Ermittler wollen Fluchtauto gefunden haben


Moskau - Der Mord an dem russischen Oppositionellen Boris Nemzow sorgt international für Bestürzung. US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel fordern, dass die Tat aufgeklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Jetzt machen die russischen Behörden erste Erkenntnisse publik: Sie wollen das Fluchtauto der Täter gefunden haben, berichtet der russische Fernsehsender Rossija 24. Von den Tätern fehle aber jede Spur.


Der Sender veröffentlichte Bilder von einem weißen Fahrzeug mit einem Nummernschild der russischen Teilrepublik Inguschetien. Die Region liegt im islamisch geprägten Konfliktgebiet Nordkaukasus.

Die Ermittler verfolgen mehrere Ansätze als Motiv für den Mord an Nemzow - wobei einige Mordtheorien erkennbar aus propagandistischen Gründen verbreitet werden. Unter anderem untersuchen sie einen angeblich möglichen islamistischen Hintergrund. Nach Darstellung der obersten Ermittlungsbehörde in Moskau hatte es gegen Nemzow angeblich Drohungen gegeben, nachdem der Politiker sich im Zuge des Anschlags auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" solidarisch mit den Franzosen gezeigt hatte.


Als einen weiteren Ansatz verfolgen die Ermittler die Möglichkeit, dass die Täter mit dem Mord an Nemzow die politische Situation in Russland destabilisieren wollten, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Weitere Ansätze der Untersuchung konzentrieren sich auf Nemzows Privatleben sowie auf den Ukraine-Konflikt.


Denn es kursieren auch Spekulationen, denen zufolge Nemzow an einem Bericht gearbeitet haben soll, der Beweise der Intervention russischer Militärs in der Ostukraine präsentiert. Auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat diese Recherchen als mutmaßliches Motiv für den Mord an dem Oppositionellen ins Spiel gebracht.


Trauerkundgebung in Moskau am Sonntag


Der Sarg mit dem Leichnam des Politikers Boris Nemzow soll am Sonntag nach einer großen Trauerfeier im Zentrum von Moskau im Sacharow-Menschenrechtszentrum aufgebahrt werden. Die russische Hauptstadt hat die Kundgebung für 50.000 Menschen überraschend genehmigt. Darauf hätten sich Oppositionsvertreter am Samstag bei Verhandlungen mit der Stadt geeinigt, teilten die Behörden mit.


REUTERS



Die Initiative ging von dem Oppositionsführer und früheren Regierungschef Michail Kasjanow aus. Der hatte zuvor mitgeteilt, dass die Opposition nach den Mord an Nemzow auf den für Sonntag geplanten Frühlingsmarsch gegen die Politik von Kremlchef Wladimir Putin verzichten werde.

Am Dienstag sollen die Menschen nach russisch-orthodoxem Brauch von dem früheren Vize-Regierungschef Abschied nehmen können. Anschließend ist Nemzows Beisetzung auf dem Prominentenfriedhof Trojekurowo geplant.




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