mardi 17 février 2015

Deutsche Nato-Truppe: Bundeswehr rückte mit Besenstielen ins Manöver


Berlin - Ein Fernsehbericht prangert erneut die mangelnde Ausrüstung der Bundeswehr an: Die ARD-Politikmagazine "Kontraste" und "Report Mainz" berichten, bei dem deutschen Gefechtsverband der Nato-Eingreiftruppe NRF gebe es erhebliche Mängel. Bei einem Manöver in Norwegen seien etwa Besenstiele statt eines Waffenrohrs an gepanzerte Fahrzeuge montiert worden. Für die bessere Optik seien die Holzstäbe schwarz angemalt worden.


Ein Bundeswehrsprecher wies den Bericht als irreführend zurück. Die betreffenden Ausrüstungsgegenstände seien bei der Übung im September 2014 nicht benötigt worden. Das Manöver habe vielmehr vor der Nominierung der Einheit für die sogenannte Speerspitze stattgefunden. Bei der Übung in Norwegen seien die Boxer-Fahrzeuge als Gefechtsstand-Fahrzeuge eingesetzt worden, wofür "keine Waffenanlage vorgesehen" sei. Warum die Soldaten dennoch die Anlage simuliert hätten, sei unklar, sagte der Sprecher.

Zudem wies der Sprecher auf den Zeitpunkt der beschriebenen Übung hin, diese habe weit vor der Integrierung der deutschen Einheit in den Nato-Verband stattgefunden. Die Nato selbst erprobt 2015 die sogenannte Speerspitze erst, sie soll frühestens 2016 einsatzbereit sein.


Wegen der Zuordnung des Verbands zur NRF habe Generalinspekteur Volker Wieker bereits vor einigen Wochen angeordnet, diesen "materiell voll auszustatten". Bis dahin fehlendes Material sei seither vorhanden oder "läuft zu", sagte der Sprecher der Bundeswehr. Dies werde demnächst abgeschlossen sein. Wo allerdings keine Waffenanlage benötigt würde, werde diese auch weiterhin nicht montiert werden.


Die ARD-Politikmagazine zitieren jedoch aus einem internen Bericht eines Inspizienten der Bundeswehr. Soldaten hätten sich demnach bitter über die Lücken beklagt. Die Waffenanlagen seien bis heute nicht bei dem Verband verfügbar.


Die Soldaten hätten laut dem Bericht erklärt, die Bewaffnung für das gepanzerte Fahrzeug GTK Boxer sei zu "100 Prozent" nicht vorhanden. Bei den P8-Pistolen fehlten 41 Prozent, beim Maschinengewehr MG3 seien es 31 Prozent. Außerdem seien mehr als drei Viertel der "Lucie"-Nachtsichtgeräte nicht vorhanden oder nicht einsatzbereit. Wenn das Material nicht verfügbar sei, könne laut dem Bericht auch der Auftrag der schnellen Eingreiftruppe der Nato nicht erfüllt werden.


Konkrete Fragen zu den Mängeln habe das Ministerium nicht beantworten wollen, berichten die ARD-Magazine. Stattdessen sei nur betont worden, der Truppenverband sei zertifiziert und einsatzbereit.




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