Moskau - Nadja Sawtschenko ist 33 Jahre alt. Sie war Pilotin der ukrainischen Armee und hat als Freiwillige in der Ostukraine gekämpft. Ende Juni wurde sie in Russland festgenommen, zuvor war sie offenbar von prorussischen Separatisten in der Ukraine verschleppt worden.
Nun steht die Pilotin in Moskau vor Gericht. Russland wirft ihr vor, der ukrainischen Armee die Position zweier russischer Journalisten übermittelt zu haben, die im Juni nahe der Stadt Luhansk bei einem Angriff der Regierungstruppen getötet wurden. Die Anklage gegen Sawtschenko lautet auf vorsätzlichen Mord.
Im Minsker Abkommen hatten die Kiewer Regierung und die Separatisten am Donnerstag einen Austausch aller Gefangenen vereinbart. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko verkündete, dass auch Sawtschenko bald freikommen würde.
Doch nun widerspricht der Kreml entschieden. Präsident Wladimir Putin habe in Minsk klar gemacht, dass gegen Sawtschenko ermittelt werde und ein Gericht "über ihre Schuld oder Unschuld entscheiden" müsse, sagte Regierungssprecher Dmitri Peskow. Eine Freilassung der Pilotin sei daher ausgeschlossen.
Für die Anhänger der ukrainischen Regierung ist Sawtschenko eine Volksheldin. Sie wurde im Oktober ins Parlament gewählt und ist Mitglied der ukrainischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats. Seit fast zwei Monaten befindet sich die Frau im Hungerstreik.
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