Washington - Pjöngjang droht kurz vor einer geplanten Konferenz zur Situation der Menschenrechte in Nordkorea mit Konsequenzen. Der Botschafter bei der Uno, Jang Il Hun, sprach laut der Nachrichtenagentur AP von "sehr deutlichen" Reaktionen, ohne dabei allerdings konkret zu werden. Sein Problem: Er fühlt sich ausgeladen.
Die Konferenz soll am Dienstag in Washington stattfinden, sie wird vom "Center for Strategic & International Studies", kurz CSIS, organisiert. Teilnehmen wird laut Programm auch US-Diplomat Robert King, der US-Sondergesandte für Menschenrechte in Nordkorea.
Jang forderte, dass die amerikanische Regierung "sofort die sogenannte Konferenz absagen" solle. Washington habe Pjöngjangs Angebot, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich zu verteidigen ignoriert, sagte Jang. Er habe eine entsprechende Anfrage an das Außenministerium gesendet. Das habe ihm aber mitgeteilt, die Konferenz werde nicht von der US-Regierung organisiert. Für Jang komme das einer Zurückweisung gleich, sagte er.
Die CSIS-Organisatoren wiesen Nordkoreas Kritik zurück: Man habe keine speziellen Einladungen für die Konferenz ausgesprochen, die Veranstaltung sei zugänglich für die Öffentlichkeit.
Nordkorea und die USA unterhalten keine offiziellen Beziehungen. Sie kommunizieren über den sogenannten New-York-Kanal, den Pjöngjangs Uno-Mission nutzt, um US-Vertreter zu erreichen.
Wie AP weiter berichtet, dürfen sich nordkoreanische Diplomaten in New York nur in einem 40-Kilometer-Radius vom Zentrum Manhattans aufhalten. Wenn sie diesen verlassen wollen, müssen sie um eine Genehmigung bitten.
Die Uno hatte vor einem Jahr einen Bericht veröffentlicht, in dem sie Gräueltaten in Nordkorea auflistet. In den Straflagern sind nach dem Bericht bis zu 120.000 politische Gefangene Folter, Vergewaltigungen und willkürlichen Tötungen ausgesetzt. Nachbarn bespitzeln einander, Frauen und Kinder werden ausgebeutet und misshandelt.
Pjöngjang weist diesen Bericht zurück. Nordkorea veröffentlichte im September 2014 einen eigenen Report. Darin wird den USA und anderen "feindseligen Kräften" vorgeworfen, Lügen zur Lage in Nordkorea zu verbreiten und sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen.
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