Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach der Niederlage bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg dem CDU-Spitzenkandidaten Dietrich Wersich ihr Vertrauen ausgesprochen. "Trotz eines sehr engagierten Wahlkampfes" habe es ein "bitteres Ergebnis gegeben", sagte sie. Die Machtoption sei in diesem Wahlkampf aus Sicht der Wähler offenbar nur "sehr eingeschränkt" gewesen.
Ein Grund für das CDU-Debakel in Hamburg sei eine Veränderung der Wählerstruktur: Die Schicht der Stammwähler schrumpfe, daher müssten mehr Wähler mobilisiert werden. "Ich wünsche mir, dass die CDU Hamburg den eingeschlagenen Weg gemeinsam fortsetzt", sagte Merkel weiter.
"Eine ordentliche Klatsche"
Wersich selbst gestand "eine fast beispiellose Demobilisierung der eigenen Anhänger" ein. Ein Grund für das schlechte Abschneiden seiner Partei sei auch die Themenarmut im Wahlkampf gewesen, die sich auch in der niedrigen Wahlbeteiligung niedergeschlagen habe. Er gab sich aber dennoch optimistisch: "Die Geschichte der SPD-Alleinregierung in Hamburg ist zu Ende", sagte er. "Wir als Union sind aus dieser Wahl als stärkste Oppositionskraft hervorgegangen."
Aus den eigenen Reihen kam jedoch auch Kritik an Wersich. Das Ergebnis der Hamburg-Wahl von 15,9 Prozent sei "eine ordentliche Klatsche", sagte der CDU-Vizevorsitzende Volker Bouffier. Die Niederlage habe sich über längere Zeit angedeutet, sagte der hessische Ministerpräsident. "Und ganz offenkundig haben wir dort kein Thema gefunden, das unsere Wähler wirklich auf die Beine gebracht hätte."
EU-Kommissar Günther Oettinger sagte, die Christdemokraten hätten in Hamburg keine Perspektive für eine Regierungsbeteiligung bieten können. "Man muss aufzeigen, dass wir auch in den Ländern gute Leute haben." Den Wahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg komme im nächsten Jahr eine entscheidende Bedeutung zu.
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