lundi 16 février 2015

Bomben auf Libyen: Dutzende IS-Kämpfer bei Ägyptens Rache-Luftschlägen getötet


Kairo/Tripolis - Die Reaktion auf das Hinrichtungsvideo des "Islamischen Staats" (IS) kam prompt - und sie fiel hart aus. Bei ägyptischen und libyschen Luftangriffen auf Stellungen der IS-Miliz in Libyen sind nach offiziellen Angaben Dutzende Extremisten getötet worden. Der libysche Luftwaffenkommandeur Saker al-Dschoruschi erklärte am Montag im ägyptischen Staatsfernsehen, es seien Waffenlager und Kommunikationszentren der Islamisten getroffen worden.


"Die Zahl der Toten liegt mit Sicherheit nicht unter 40 bis 50", erklärte al-Dschoruschi. Die beiden Streitkräfte hatten die Angriffe am Morgen im Grenzgebiet nach eigener Darstellung gemeinsam koordiniert.

Die Attacken waren eine Antwort auf einen Video-Clip, den der IS im Internet verbreitet. Darin ist die Enthauptung von mutmaßlichen koptischen Christen zu sehen. Die ägyptischen Gastarbeiter waren zum Jahreswechsel in Libyen verschleppt worden. Insgesamt sollen 21 Menschen ermordet worden sein.


Mit der Aktion vom Montagmorgen räumt Ägypten zum ersten Mal offiziell Militäroperationen in dem Nachbarland ein, das seit Monaten von Unruhen und dem Aufstieg militanter Gruppen erschüttert wird. Ein Machtkampf zwischen ehemaligen Rebellengruppen ermöglicht es Islamisten, dort immer stärker Fuß zu fassen.


Das Erstarken des IS in Syrien beunruhigt nicht nur den Nachbarn Ägypten. Auch Frankreichs Staatspräsident François Hollande mischt sich ein und plädiert mit seinem ägyptischen Amtskollegesn Abdel Fattah el-Sisi für eine Sitzung des Uno-Sicherheitsrates zum Vordringen der IS-Terrormiliz in Libyen. Die internationale Gemeinschaft müsse neue Maßnahmen ergreifen, um dieser Gefahr zu begegnen, hieß es am Montag nach einem Telefongespräch der beiden Staatschefs zur jüngsten Entwicklung.

Kairo verlangt ein Einschreiten der Allianz


Zugleich wiederholte Ägypten seine Forderung nach einer internationalen Allianz gegen den IS in Libyen. In Syrien und im Irak operiert ein solches Bündnis bereits - und geht vor allem mit Luftangriffen gegen die Islamisten vor. Nun müsse man auch auf libyschem Gebiet "die nötigen Maßnahmen" ergreifen, so das Außenministerium in Kairo.


Bisher stehen die westlichen Einheiten einer solchen Ausweitung ihres Einsatzbereichs skeptisch gegenüber. Allerdings hatten auch die USA das neue Gräuelvideo aus Libyen scharf verurteilt. Die "feige Tat", so das Weiße Haus, unterstreiche erneut "die dringende Notwendigkeit einer politischen Lösung im Konflikt in Libyen".




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