Kopenhagen - "Ein Albtraum hat Kopenhagen getroffen", twitterte Lars Løkke Rasmussen, früherer dänischer Ministerpräsident und Vorsitzender der liberalen Partei Venstre. Zwei Anschläge, zwei Tote, fünf verletzte Polizisten - Dänemarks Hauptstadt ist im Ausnahmezustand. Die Lage in der Stadt ist unübersichtlich, an den Hauptausfallstraßen wurden Kontrollpunkte der Polizei errichtet.
Mikkel Westphal-Stephensen, Reporter des dänischen Rundfunks DR berichtet von chaotischen Zuständen rund um den Bahnhof Nørreport in der Nähe der Synagoge: "Die Menschen dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen, Radfahrer werden angehalten, die Leute sollen in den Bars bleiben. Polizisten rufen 'Dreht um!' und 'Ihr sollt weggehen'."
Was wir bisher wissen:
- In Kopenhagen fielen an zwei verschiedenen Orten Schüsse: In einem Kulturcafé und vor einer Synagoge. Bei beiden Angriffen gab es jeweils ein Todesopfer: In dem Café starb ein 40 Jahre alter Mann, vor der Synagoge ein 53 Jahre alter Mann.
- Die Polizei geht davon aus, dass der Angriff auf das Café dem schwedischen Zeichner Lars Vilks galt. Zum Zeitpunkt des Angriffs diskutierte er in dem Café über Kunst, Gotteslästerung und freie Meinung. Vilks war schon mehrfach Ziel von Anschlägen: Eine Zeitung hatte 2007 eine Zeichnung von Vilks veröffentlicht, die den Propheten Mohammed als Hund darstellte. Daraufhin wurde im Internet von einem Al-Qaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar auf ihn ausgesetzt.
- Vilks ist unverletzt. Er konnte sich gemeinsam mit der Mitorganisatorin der Veranstaltung, der Journalistin Helle Merete Brix, in einem Kühlraum in Sicherheit bringen.
- Der Attentäter, der für den Angriff auf das Café verantwortlich ist, flüchtete mit einem dunklen VW Polo, der später gefunden wurde. Die Ermittler veröffentlichten ein Bild aus einer Überwachungskamera in der Nähe der Fundstelle. Die Aufnahme zeigt einen dunkel gekleideten Mann mit einer roten Mütze.
- Die Polizei fahndet nach einem etwa 25 bis 30 Jahre alte Mann arabischen Aussehens.
- Der Attentäter, der auf die Synagoge schoss, flüchtete zu Fuß.
- Es gab eine Festnahme nach der zweiten Schießerei. Nach Angaben einer Reporterin der Deutschen Presse Agentur schleppten mehrere Polizisten einen Mann zu einem Einsatzwagen.
Was wir bislang nicht wissen:
- Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gab.
- Wer der oder die Täter sind.
- Ob der festgenommene Mann mit den Taten in Verbindung steht.
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