Japans Militär in Tokio sieht sich zunehmend durch Russland und China bedroht. In den letzten zwölf Monaten bis zum 31. März seien Kampfflugzeuge der japanischen Luftwaffe 943 Mal aufgestiegen, um sich nähernde Flugzeuge abzufangen. Dies sei ein Anstieg von 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum, erklärte die Armee. Die Aktivität der japanischen Luftwaffe habe damit das höchste Niveau seit dem Kalten Krieg erreicht, hieß es.
Zwei Gebiete seien betroffen, erklärte Tokio:
- Immer öfter würden chinesische Kampfflugzeuge durch den südlichen japanischen Luftraum in Richtung Westpazifik fliegen.
- Im Norden habe die Aktivität der russischen Luftwaffe zugenommen, insbesondere seit der Eskalation der Ukraine-Krise. Die Flugzeuge verletzten vor allem in der Nähe von Hokaido und bei den Kurilen den japanischen Luftraum.
Auch der Kommandeur der US-Streitkräfte im Pazifik, Admiral Samuel Locklear, sagte, die Aktivität des russischen Militärs habe in den vergangenen Monaten das Niveau des Kalten Krieges fast wieder erreicht. Langstreckenbomber und Aufklärungsflugzeuge seien regelmäßig im Japanischen Meer, vor Alaska und vor der US-Westküste unterwegs. Außerdem seien russische Kriegsschiffe in der asiatisch-pazifischen Region stationiert worden, sagte der Admiral.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe will die Beschränkung der japanischen Armee als Selbstverteidigungsstreitmacht lockern, um Einsätze außerhalb Japans und eine engere Kooperation mit der US-Armee zu ermöglichen. Die Beschränkung des Militärs ist in der japanischen Verfassung nach dem Zweiten Weltkrieg fixiert worden.
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