mercredi 22 avril 2015

Fremdenfeindliche Angriffe in Südafrika: Polizei nimmt elf Verdächtige in Johannesburg fest

Nach ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika hat die Polizei mit Hilfe der Armee elf Verdächtige gestellt. Unterstützt von Soldaten und einem Hubschrauber stürmten Polizisten in der Nacht zum Mittwoch eine Unterkunft südafrikanischer Arbeiter in Johannesburg. Bei der Razzia seien gestohlene Waren aus Geschäften von Einwanderern sichergestellt worden, die bei den Ausschreitungen geplündert worden seien, teilte die Polizei mit.

Soldaten hatten den Angaben zufolge die Unterkunft umstellt. Polizisten gingen von Stock zu Stock, die Bewohner mussten sich mit dem Gesicht auf den Boden legen. Das Wohnheim liegt im Township Alexandra, in dem es in den vergangenen Nächten zu Gewalt gekommen war.

Verteidigungsministerin Nosiviwe Mapisa-Nqakula hatte am Dienstag erklärt, dass Soldaten in jene Gebiete geschickt worden seien, in denen es immer wieder Ausschreitungen gegeben hatte. Dazu gehören neben Alexandra auch Teile der Provinz Kwa-Zulu Natal. In der dortigen Hafenstadt Durban hatten die Unruhen Anfang April begonnen.

Bei den zunehmenden ausländerfeindlichen Übergriffen gegen vorwiegend aus Südafrikas Nachbarstaaten stammende Einwanderer war die Polizei zunächst weitgehend untätig geblieben. Seit Beginn der Unruhen an Ostern wurden mindestens sieben Menschen getötet und etwa 5000 weitere vertrieben. Eine Organisation berichtete sogar von bis zu 15 Todesopfern.

Die Unruhen wurden von Zulu-König Goodwill Zwelithini ausgelöst. Er hatte gesagt, Ausländer "sollten ihre Taschen packen" und gehen. Durban liegt in der Provinz KwaZulu. Zwelethini erklärte später, er sei falsch zitiert worden. Hintergrund der Angriffe ist südafrikanischen Medien zufolge auch die schwierige Wirtschaftslage.

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