Dresdner OB-Wahl: NPD unterstützt Pegida-Kandidatin Festerling

Die NPD unterstützt Tatjana Festerling im Wahlkampf um den Dresdner Oberbürgermeister-Posten. Die rechtsextreme Partei kündigte in einer Erklärung an, sie verzichte auf einen eigenen Kandidaten und empfehle am 7. Juni der "patriotischen Kandidatin" Tatjana Festerling die Stimme zu geben. Die AfD solle ihren OB-Kandidaten zurückziehen und auch Festerling unterstützen, heißt es weiter.

Die Rechtsextremisten galten als chancenlos, nachdem Pegida angekündigt hatte, mit Festerling ins Rennen zu gehen. Die 50-Jährige ist neben Chef-Organisator Lutz Bachmann das Gesicht der islamkritischen Bewegung. Aus der AfD musste sie austreten, weil sie der Partei mit ihren Ansichten zu der gewalttätigen Kölner Hooligan-Demonstration zu extrem war. Seitdem pöbelt Festerling offen gegen "unverschämte Minderheiten" und fabuliert über "Asylströme, die Sachsen fluten" (Lesen Sie hier ein Porträt).

Bachmann hatte sich von den Rechtsextremisten immer wieder distanziert, gleichzeitig hatte Pegida mit ausländerfeindlichen Sprüchen Anhänger des rechten Lagers angesprochen. Auch an der letzten Kundgebung, auf der Islamfeind Geert Wilders auftrat, nahmen wieder zahlreiche NPD-Anhänger und Rechtsextremisten teil. (Lesen Sie hier den Bericht aus Dresden.)

Bachmann sagte der "Sächsischen Zeitung" zum Aufruf der NPD: "Das ist eine gezielte Aktion, um uns zu schaden." Festerling distanzierte sich auf ihrer Facebook-Seite von der Unterstützung. Die rechtsextreme Partei versuche ihr "ein NPD-Geschmäckle anzuhängen" und sie so "unwählbar zu machen". Sie rief zur Gelassenheit auf.

Am vergangenen Wochenende hatte Pegida auf Facebook mitgeteilt, dass "eine parlamentarische Arbeit auf kommunaler Ebene ab 2016 und auf Bundesebene ab 2017" angedacht sei.

Sehen Sie im Video Ausschnitte von Festerlings Auftritt am 13. April in Dresden: