mardi 28 avril 2015

Studie: Deutschland ist als Einwanderungsland besser als sein Ruf

Deutschland hat sich im internationalen Vergleich als fortschrittliches Einwanderungsland etabliert. Dem Jahresgutachten des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) zufolge hat die Bundesrepublik aufgeholt und reiht sich zwischen Kanada, Schweden und den USA ein.

Deutschland kann demnach mit den allgemein als vorbildlich eingestuften kanadischen Einwanderungsregelungen "ohne weiteres" mithalten, heißt es in dem Expertenbericht. "Wir sind besser als wir glauben", sagte die SVR-Vorsitzende Christine Langenfeld. Im Wettbewerb um "die Besten" sei die Bundesrepublik gut aufgestellt.

Der Ländervergleich zeige aber auch, dass Deutschland in zentralen Bereichen - der Arbeitsmigration, dem Staatsbürgerschaftsrecht und der Asylpolitik - nur bedingt von erfolgreichen Einwanderungsländern lernen könne. Zum einen seien die Rahmenbedingungen unterschiedlich, zum anderen sei Deutschland etwa bei der Arbeitsmigrationspolitik inzwischen selbst zu einem Vorreiter geworden.

Die Bundesrepublik vermarkte ihre Vorzüge zu wenig - da könne man noch von den klassischen Einwanderungsländern lernen, heißt es in der Studie. Außerdem fehle nach wie vor eine Gesamtstrategie, um künftige Herkunftsländer von Neuzuwanderern zu identifizieren und sich dort zu positionieren. Auch nach innen müsse die Politik Deutschland "sehr viel stärker als Einwanderungsland definieren und aufstellen".

SPD und Grüne fordern ein Einwanderungsgesetz, das deutlich macht, dass Zuwanderer in Deutschland nicht nur erlaubt, sondern erwünscht sind. In den kommenden 20 Jahren wird aufgrund des demografischen Wandels eine Lücke von 8,5 Millionen Erwerbstätigen entstehen - qualifizierte Zuwanderer aus dem Ausland sollen diese schließen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ist wie große Teile der Union skeptisch. Ein solches Gesetz könne lediglich regeln, wer kommen und bleiben dürfe, aber nicht wer tatsächlich komme, sagte er. Dennoch sprach sich der Minister dafür aus, Deutschland attraktiver für ausländische Fachkräfte zu machen.

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