vendredi 3 avril 2015

In Rom - Papst wäscht Häftlingen die Füße


Papst Franziskus erinnert am Karfreitag traditionell gemeinsam mit Tausenden Menschen an das Leiden und Sterben Jesu. Am Nachmittag leitet der Papst dazu einen von Stille und Ernst geprägten Gottesdienst im Petersdom. Höhepunkt der Feierlichkeiten an diesem Tag ist traditionell der Kreuzweg am Kolosseum, den der 78-Jährige am Abend gemeinsam mit Tausenden Menschen betet. Dabei wird in 14 Stationen an den Leidensweg Christi erinnert. Die Texte für die Stationen Jesu bis zum Kreuz hat in diesem Jahr der emeritierte italienische Bischof Renato Corti verfasst. Auch ein Gebet für die Familiensynode im Vatikan ist laut Radio Vatikan im Text enthalten.



Am Gründonnerstag hatte Papst Franziskus bei der traditionellen Abendmahlmesse in einem römischen Gefängnis zwölf Häftlingen die Füße gewaschen. Die sechs Männer und sechs Frauen stammten aus Italien, dem Kongo, Nigeria, Ecuador und Brasilien. In der bewegenden Zeremonie, mit der an die Demutsgeste Jesu beim letzten Abendmahl erinnert wird, küsste der Papst kniend und ohne Kopfbedeckung auch die Füße der Menschen. Auch dem Kind einer der Frauen wusch der Pontifex spontan die Füße.


Bruch mit Bruch mit Tradition


«Wenn Jesus uns die Füße wäscht, dann wäscht er unseren gesamten Leib, alles von uns», sagte er in einer kurzen Ansprache. Nach seiner Ankunft in Roms größten Gefängnis Rebibbia begrüßte der Papst Hunderte Häftlinge persönliche, schüttelte Hände und umarmte die Menschen. Immer wieder gab es Applaus für den 78-Jährigen, der sich bei den Menschen für den herzlichen Empfang bedankte.


Vor zwei Jahren hatte Franziskus nach seiner Wahl mit dem Brauch seiner Vorgänger gebrochen, Priestern die Füße zu waschen. An der Messe nahmen etwa 300 Häftlinge teil, darunter einige Frauen mit ihren Kindern. Der Chor der Gefängnisinsassen sang die traditionelle Messfeier. Franziskus war nach Papst Johannes Paul II., der 1983 in Rebibbia seinen Attentäter Ali Agca traf, und Papst Benedikt XVI. 2011 der dritte Pontifex, der das Gefängnis besuchte.


Auch in Jerusalem haben die religiösen Feierlichkeiten zum Karfreitag begonnen. Im Beisein des lateinischen Patriarchen Fouad Twal begingen Gläubige in der Grabeskirche die katholische Liturgie zur Erinnerung an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Der Überlieferung zufolge wurde die Grabeskirche an jener Stelle errichtet, an der er gekreuzigt wurde. Ab Mittag wollen Gläubige den Leidensweg Jesu nachempfinden: Bei einer Prozession durch die Via Dolorosa gehen Gläubige die Stationen auf dem Kreuzweg ab. Für die Feierlichkeiten des jüdischen Pessach- und des christlichen Osterfestes werden in Israel nach Angaben des Tourismusministeriums rund 130.000 Besucher erwartet.


(L'essentiel/dpa)






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