Die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager könnte am Mittwoch entsprechende rechtliche Schritte wegen Wettbewerbsverzerrung ankündigen, meldeten das Wall Street Journal und die New York Times unter Berufung auf nicht näher genannte Gewährsleute am Dienstagabend. Demnach will die dänische Politikerin zu Gesprächen in die USA reisen.
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EU-Ermittler halten Google vor, seine Marktdominanz als Suchmaschine zugunsten eigener Dienste missbraucht und damit Wettbewerb und Innovation unterdrückt zu haben. Konkret geht es um Vorwürfe, wonach der Internetriese etwa eigene digitale Karten zulasten der anderen Konkurrenten wirksamer platziert habe. Dadurch könne der US-Konzern mehr Einnahmen aus Online-Anzeigen und Werbung einstreichen, während es die Inhalte anderer Webseiten bewusst umleite, bemängeln Kritiker.
Google streitet Vorwürfe ab
Google hat jegliches Fehlverhalten wiederholt abgestritten. Zudem argumentierte das Unternehmen, Nutzer könnten genau so gut andere Suchmaschinen nutzen. Um den seit fast fünf Jahren schwelenden Streit in Europa zu beenden, hatte Google zuletzt einige Zugeständnisse gemacht. Doch wurden die Vorstöße zu einer Einigung unter Vestagers Vorgänger Joaquin Almunia gestartet, der erst im vergangenen Jahr zurückgetreten war.
Ein Klageverfahren gegen Google könnte Experten zufolge der Auftakt einer Justizschlacht werden, die dem Konzern ein Bußgeld in Höhe von rund sechs Milliarden Dollar (rund 5,7 Milliarden Euro) bescheren könnte. Dies entspräche zehn Prozent seines Jahresumsatzes. Google wäre dann zudem gezwungen, sein Suchmaschinensystem in Europa radikal umzubauen.
(L'essentiel/sda)
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