Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes am Sonntag im Mittelmeer vor der libyschen Küste werden nach Angaben von Überlebenden noch bis zu 400 Menschen vermisst. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind sie ertrunken. Die Überlebenden sind mittlerweile in Italien an Land gebracht worden und wurden von Mitarbeitern der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und der Nichtregierungsorganisation Save the Children befragt. Unter den Opfern sind laut der Organisation viele junge Männer und wahrscheinlich auch Minderjährige.
Die italienische Küstenwache hatte am Sonntag mehr als hundert Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Sie hatten 30 Meilen vor der Küste Libyens einen Notruf abgesetzt. Die IOM berichtete von Zeugenaussagen, wonach sich bis zu 550 Menschen auf dem Boot befunden haben, als es umgekippt sei. Neun Menschen starben.
"Wir ermitteln noch, wie es zu dem Untergang kommen konnte", sagte der IOM-Sprecher für Italien, Flavio Di Giacomo. Das Schiff sei womöglich gekentert, als sich die Passagiere gleichzeitig auf eine Seite bewegten, als sie die nahende Küstenwache bemerkten.
Im vergangenen Jahr kamen rund 170.000 Flüchtlinge über Italien in die Europäische Union. Mehr als 3000 verloren bei der Reise über das Mittelmeer ihr Leben.
Spanien-Marokko, Griechenland-Türkei, Ungarn-Serbien: Orte entlang dieser drei Grenzen zeigen, mit welch rabiaten Methoden sich Europa gegen Arme und Schutzsuchende abschottet. SPIEGEL-Reporter Maximilian Popp und Fotograf Carlos Spottorno reisten zu Schutzzäunen und in Auffanglager, sie begleiteten Patrouillen auf See und trafen Flüchtlinge, die alles riskieren für eine Zukunft in Europa.- Hier kommen Sie zum Multimedia-Spezial.
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