Russland nimmt nach der Grundsatzeinigung von Lausanne im Atomstreit der internationalen Gemeinschaft die Geschäfte mit Iran wieder auf - sehr zum Missfallen der USA. Am Montag hob Kremlchef Wladimir Putin per Dekret ein seit fünf Jahren geltendes Lieferverbot für das Raketenabwehrsystem S-300 auf und machte so den Weg für das Geschäft mit der Islamischen Republik frei.
Die USA reagierten prompt. Außenminister John Kerry habe seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow seine Bedenken übermittelt, sagte ein Regierungssprecher in Washington.
Der Vertrag über das Raketenabwehrsystem war 2010 im Zusammenhang mit dem Streit über das iranische Atomprogramm aufgrund des Drucks aus dem Westen annulliert worden. Die USA und Israel hatten argumentiert, die Raketen könnten zum Schutz der iranischen Atomanlagen eingesetzt werden. Israel sieht sich von Iran bedroht und hält sich deswegen Luftangriffe auf iranische Atomanlagen als Option offen.
Russland kündigte auch den Beginn der Lieferung von Weizen, Maschinen und Baumaterialien an Iran an. Im Gegenzug transferiert Teheran Erdöl nach Russland. Dies verstoße nicht gegen geltende Sanktionen, sagte Vizeaußenminister Sergej Ryabkow. US-Präsidialamtssprecher Josh Earnest war anderer Meinung: Das Verhalten könne sehr wohl ein Verstoß gegen die von den USA und anderen westlichen Staaten verhängten Sanktionen sein.
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