Immerhin sind es keine rohen Eier oder faule Tomaten: Eine Demonstrantin hat EZB-Präsident Marion Draghi bei der Sitzung am Mittwochnachmittag mit Konfetti beworfen. Zuvor war sie nach vorne gestürmt und auf das Pult von Draghi gesprungen. Sie forderte das Ende der Diktatur der Zentralbank. Die Sitzung wurde nur kurz unterbrochen und Draghi blieb relativ gelassen. Zum Glück habe er seine Rede bei sich, so der Kommentar des Zentralbankers, bevor er weiterfuhr.
Dem Vernehmen nach war es eine Aktion von Femen-Aktivistinnen. Die Gruppe hatte zuletzt den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn vor seiner Vernehmung im Prozess um Sex-Partys im Februar in Lille mit einem Oben-ohne-Protest empfangen. 2013 hatte eine Frau barbusig eine Weihnachtsmesse im Kölner Dom gestört: Sie war - nur mit einem Slip bekleidet und mit der Aufschrift «I am god» (Ich bin Gott) auf den Brüsten - auf den Altar gessprungen. Auf der Hannover Messe 2013 hatten die Frauenrechtlerinnen halbnackt gegen den russischen Präsidenten Putin protestiert.
Große Geldschwemme
Zuvor hatte Draghi mitgeteilt, dass die EZB den Leitzins in der Euro-Zone wie erwartet nicht antastet. Der Schlüsselzins für die Geldversorgung des Bankensystems bleibt bei 0,05 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch nach ihrer geldpolitischen Sitzung in Frankfurt mitteilte.
Die Währungshüter hatten den Leitzins Anfang September auf das aktuelle Rekordtief gesenkt. Mit der grossen Geldschwemme nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed will die EZB bewirken, dass die Preise und auch die Konjunktur im Währungsraum wieder anziehen. Im März lag die Teuerung in der Euro-Zone noch bei minus 0,1 Prozent - Ziel der EZB ist aber eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent.
(L'essentiel/laf/sda/dpa)
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