Russische "Nachtwölfe": Polens Premier Kopacz nennt Bikerfahrt Provokation

Die polnische Premierministerin Ewa Kopacz hat die geplante "Siegesfahrt" des russischen Rocker der "Nachtwölfe" durch ihr Land als Provokation bezeichnet. Die Motorradfahrer unterstützen den Kreml. Ob sie auf ihrer Tour von Moskau nach Berlin die polnische Grenze überqueren dürften, werde von den zuständigen Beamten vor Ort entschieden, sagte Kopacz am Mittwoch im Rundfunksender TOK FM.

Sie betonte weiter, sollten die russischen Motorradfahrer in irgendeiner Weise die Sicherheit gefährden oder Polen beleidigen, gebe es Gesetze. Bei der Kabinettssitzung am Dienstag habe sie erfahren, dass die Führer des Clubs kein deutsches Visum beantragt hätten. Ob andere Motorradfahrer ein Schengen-Visum für die Einreise in die EU hätten, sei nicht bekannt. Die Rocker wollen am 9. Mai, dem "Tag des Sieges" über Hitlerdeutschland, in ihrer schwarzen Kluft und mit schwarzen Fahnen inDeutschlands Hauptstadt Präsenz zeigen.

In Polen formiert sich breiter Widerstand gegen die Aktion, "Keine Durchfahrt für die Banditen" fordern auf Facebook Tausende Polen, in Deutschland warnen die Medien vor dem Ansturm der "rechten Rocker" aus Russland. Der Grund: Die "Nachtwölfe" haben sich als eine Art Leibgarde von Präsident Wladimir Putin positioniert (Lesen Sie hier die Hintergründe). Sie haben nicht nur die Annexion der Krim gefeiert, Mitglieder des Klubs kämpfen auch aufseiten der prorussischen "Volksrepubliken" in der Ostukraine gegen Kiews Truppen.

Gegen den Anführer der 5000-Mann-starken "Nachtwölfe", Alexander Saldostanow, sind deshalb Sanktionen verhängt worden. Allerdings nur vonseiten der USA. In die EU und damit auch nach Berlin aber könnte Saldostanow ohne Probleme einreisen.

News verfolgen

HilfeLassen Sie sich mit kostenlosen Diensten auf dem Laufenden halten: