Woher das Geld für den Deal kommen soll, ist unklar. Dennoch verhandelt die griechische Regierung angeblich in Moskau über den Kauf von neuen Raketen für das Flugabwehrsystem S-300 und deren Wartung. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bei Kremlchef Wladimir Putin im Westenfür Irritationen gesorgt. Jetzt zitiert die Nachrichtenagentur Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos: "Wir beschränken uns auf den Ersatz von Raketen (für die Systeme)." Es gebe Verhandlungen zwischen Athen und Moskau "wegen der Wartung der Systeme … sowie für den Kauf neuer Raketen".
Der griechischen Agentur Ampe sagte Kammenos: "Wir diskutieren mit Russland ausschließlich den technischen Support und die Erneuerung vorhandener Systeme, die ihr Verfallsdatum überschritten haben und die in unserer Luftabwehr bereits zum Einsatz kommen. Eines dieses Systeme ist das S-300. Alles andere ist Science Fiction".
Das Nato-Mitglied Griechenland ist seit den späten Neunzigerjahren im Besitz von russischen S-300-Systemen. Russland hatte kürzlich nach den Verhandlungen über das Atomprogramm Irans angekündigt, den Lieferstopp des Raketenabwehrsystems an Teheran zu beenden.
Bei dem Besuch von Tsipras in Moskau war es angeblich nicht um konkrete Finanzhilfen für die vom Staatsbankrott bedrohten Griechen gegangen, sondern um eine Verbesserung der Wirtschaftskontakte.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble forderte Griechenland auf, "Vertrauen an den Märkten" zurückzugewinnen. Athen müsse überlegen, wie es seine Wettbewerbsfähigkeit stärken kann", sagte er am Mittwoch in der Columbia University in New York. Die Frage der Rückgewinnung des vollen Zugangs zum Kapitalmarkt sei schon eine wesentliche Zielgröße des aktuellen zweiten Hilfsprogramms für das Land gewesen.
Schäuble forderte Griechenland erneut auf, seine Zusagen gegenüber seinen Geldgebern einzuhalten. Im Übrigen habe er Regierungschef Tsipras bei früherer Gelegenheit schon gewarnt, wenn er seinen Wählern eine Erholung ohne ein mit den Geldgebern abgestimmtes Programm verspreche, dann werde er ein Problem bekommen.
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