mercredi 11 mars 2015

Lothringen - Plant EDF längere Laufzeit für AKW Cattenom?


Erneuter Dämpfer für die Atomkraftgegner in der Großregion:

Das lothringische Atomkraftwerk Cattenom wird fit für die Zukunft gemacht und bereitet sich auf die Zehnjahresrevision für 2016 vor. Das gab AKW-Direktor Guy Catrix am Dienstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz bekannt. Zudem will der Betreiber EDF laut einer Presseerklärung für die Jahre 2015 bis 2025 ein wichtiges Investitionsprogramm durchführen. Das Programm soll die Laufzeiten der französischen Kernkraftwerke für mindestens 40 Jahre verlängern und damit den Strombedarfs Frankreichs decken.



Für das Kernkraftwerk Cattenom war 2014 ein gutes Jahr: Das AKW hat 36,1 Kilowattstunden produziert, «einen Wert, denn wir schon lange nicht mehr erreicht haben», erklärte Direkteor Guy Cattrix. Zum Jahresende beschäftigte das Kernkraftwerk 1387 Angestellte, «ein historischer Höchstwert für die Anlage». Das AKW produziert 8 Prozent des französischen Stromverbrauchs.


Ob das Programm auch das AKW Cattenom umfasst, blieb noch unklar. Allerdings entscheidet die Zehnjahresrevision, ob das AKW noch 30 weitere Jahre in Betrieb bleibt. Zudem erklärte Cartrix, dass die lothringische Anlage bezüglich der technischen Sicherheit noch 50 Jahre laufen könnte. «Man hat mich auch nicht darum gebeten, die Schließung des Kernkraftwerkes in Cattenom vorzubereiten», erklärte Cattrix. Ähnliches hatte Catrix vor zwei Jahren in der Saarbrücker Zeitung erklärt. Das Kernkraftwerk Cattenom ist mit einer Laufzeit von insgesamt 60 Jahren vorgesehen. Der erste Block ging 1986 ans Netz. Eine Rechnung, die auch Luxemburg nicht glücklich machen dürfte: Erst am Freitag, beim Staatsbesuch des französischen Präsidenten François Hollande im Großherzogtum, hatte sich der luxemburgische Premier erneut für die Schließung des AKW Cattenom ausgesprochen. Bezüglich der Drohnen, welche im Herbst mehrfach das lothringische AKW überflogen haben und deren Herkunft nach wie vor ungeklärt ist, lieferte Cattrix keine Erläuterungen. Er bemerkte lediglich, dass von außen gemachte Aufnahmen kein Sicherheitsproblem für das AKW darstellen würden.


Aufträge für lokale Firmen


Im Rahmen der Zehnjahresrevision im kommenden Jahr wird Block 1 von Mai bis September außer Betrieb genommen und auf den neuesten Stand gebracht. Rund 100 Dienstleister aus der Region sollen dafür Aufträge erhalten, zusätzlich zu den 400 bis 500 üblichen Firmen. Nach Angaben der AKW-Leitung kommen zwei Drittel der Dienstleister aus der Region. Am Mittwoch sollen sich 20 internationale sowie 200 lothringische und luxemburgische Firmen bei einem «Speed Dating» vorstellen. «Wir wollen, dass die Region von den großen Arbeiten profitiert», hieß es von der AKW-Leitung.


Die für 2016 geplanten Arbeiten fordern der Logistik einiges ab. Daher wird ein Gebäude gebaut, welches auf 6700 Quadratmetern Platz für 500 Personen bietet. Bereits 2014 hat das AKW Cattenom verschiedenen Wartungsfirmen 68 Millionen Euro gezahlt.


(Jonathan Vaucher und Sophia Schülke/L'essentiel)






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