vendredi 13 mars 2015

Griechenlands Euro-Austritt: Mehrheit der Deutschen für Grexit


Das Hin und Her der griechischen Regierung in der Schuldenkrise hat zu einem Umdenken in Deutschland geführt. Eine Mehrheit befürwortet den Grexit, den Austritt Athens aus dem Euro. Hier die Ergebnisse des neuen ZDF-Politbarometers, das die Demoskopen der Mannheimer Forschungsgruppe erhoben haben, im Überblick:



  • 52 Prozent der Befragten sind gegen einen Verbleib des Schuldenstaates in der Euro-Zone - ein Anstieg von elf Prozentpunkten im Vergleich zum Ergebnis vor drei Wochen.



  • Nur noch 40 Prozent der Bürger sind jetzt der Meinung, dass Griechenland im Euro bleiben sollte, vor drei Wochen waren es noch 52 Prozent. (Rest zu 100 Prozent jeweils "weiß nicht").


Damit hat sich die Stimmung in Deutschland gedreht. Die Bürger üben zudem massive Kritik an Ministerpräsident Alexis Tsipras und seiner Regierung:

  • Nur gut jeder zehnte Deutsche (elf Prozent) meint noch, dass sich die griechische Regierung gegenüber den europäischen Partnern seriös verhält. Eine deutliche Mehrheit von 80 Prozent sieht das nicht so.



  • Auch glauben nur 14 Prozent der Befragten, dass die griechische Regierung die von ihr angekündigten Sparmaßnahmen und Reformen auch wirklich umsetzen will, 82 Prozent bezweifeln das.


Bei einem möglichen Bankrott Griechenlands erwarten 32 Prozent einen (sehr) starken ökonomischen Schaden für Deutschland; 47 Prozent gehen eher von nicht so einem starken Schaden aus; und elf Prozent meinen, dass dies Deutschland überhaupt nicht schaden würde. Trotzdem sind sich fast alle Deutschen einig: 80 Prozent sagen, dass Griechenland keine weiteren Finanzhilfen bekommen soll, wenn es die vertraglich vereinbarten Reformmaßnahmen nicht einhält. Lediglich 15 Prozent wollen auch dann zahlen.


Wieder Gespräche in Brüssel


Am Freitag wird Tsipras zu einem Gespräch mit EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in Brüssel erwartet. Er will erörtern, wie sein Land europäische Fördergelder zur Bekämpfung der sozialen Folgen der schweren Schuldenkrise nutzen kann.


Mittlerweile hält Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble einen ungeplanten, unfallartigen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Darin stimme er mit seinem österreichischen Amtskollegen Hans Jörg Schelling überein, sagte Schäuble am Donnerstagabend in einem Fernsehinterview des ORF. Der Bundesfinanzminister im Wortlaut:

"Da ja die Verantwortung, die Möglichkeit, zu entscheiden was passiert, nur bei Griechenland liegt, und da wir nicht so genau wissen, was die Verantwortlichen in Griechenland tun, können wir es nicht ausschließen."



Die griechische Regierung kämpft in Gesprächen mit Fachleuten der Europäischen Zentralbank (EZB), der EU-Kommission und des Internationalen Währungsfonds (IWF) um deren Zustimmung zu ihren jüngsten Reformplänen. Davon hängt ab, wie schnell die Finanzminister der Euro-Länder ausstehende Hilfsgelder aus dem Rettungsprogramm freigeben. Die Regierung in Athen steht unter Druck, weil sie ihre Schulden weiter bedienen muss.


Schäuble sagte, Griechenland können nur dann weitere Gelder erhalten, wenn sich der Staat an die Vereinbarungen mit seinen Gläubigern halte. "Europa bleibt bereit, Griechenland zu helfen, aber Griechenland muss sich helfen lassen. Das Problem ist nicht dadurch zu lösen, dass man andere zu Sündenböcken macht."




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