Luxemburg fehlen neue Ärzte - und ein Medizinstudium. Der Zugang zu einem Uni-Platz in diesem Fach im Ausland wird für junge Menschen aus dem Großherzogtum immer komplizierter. Daher will die Luxemburger Universität schon seit geraumer Zeit die Luxemburger Medical School (LMS) ins Leben rufen. Allerdings sind die finanziellen Rahmenbedingungen weiter unklar. Am Donnerstag wurden zwei Machbarkeitsstudien vorgestellt - mit zwei völlig unterschiedlichen Ergebnissen.
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Eine Schweizer Studie, die von der Uni in Auftrag gegeben wurde, urteilt, dass die Universität in der Lage ist, «ein sechsjähriges Medizinstudium für 50 Studenten pro Jahr» zu gewährleisten, sagte Uni-Direktor Rainer Klump. Das Studium würde weitestgehend in Krankenhäusern stattfinden. Dort gibt es alle nötigen medizinischen Geräte. Außerdem würde sich eine Zusammenarbeit mit der biomedizinischen Forschung anbieten. In dieser Form wäre das Studium ab dem Semester 2017/18 möglich und würde zwischen 30 und 35 Millionen Euro pro Jahr kosten.
Eine zweite Studie, welche die Regierung von Deloitte Luxemburg anfertigen ließ, schätzt die Kosten für die LMS nahezu doppelt so hoch ein. Sie sprechen von 60 bis 65 Millionen pro Jahr. Eine beträchtliche Menge, vor allem wenn man das Gesamtbudget der Uni von 145 Millionen Euro ins Verhältnis setzt. «Angesichts der gravierenden Unterschiede muss eine genauere Analyse durchgeführt werden», sagte Marc Hansen (DP), Staatssekretär für Hochschule und Forschung. Die Behörden haben sich eine Frist bis zum Ende des Jahres gesetzt. «Bis dahin werden wir entscheiden, ob es eine LMS geben wird und wenn ja, in welcher Form. Oder wir ziehen eine alternative Lösung in Betracht, zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit einer anderen Hochschule», sagte Hansen.
(Séverine Goffin/L'essentiel)
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