Während des großen Anti-Terror-Einsatzes vor zwei Wochen in Bremen überprüften Beamte einen in der Innenstadt abgestellten Wagen und stellten fest, dass nach dem Halter unter dem Vermerk "Staatsgefährdung" europaweit gefahndet wurde. Doch dabei handelte es sich um ein Missverständnis, teilte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) mit.
Als die sechs Familienmitglieder zu ihrem geparkten Auto zurückkehrten, griffen die Einsatzkräfte zu und nahmen sie mehrere Stunden in Gewahrsam. Das Fahrzeug mit dem französischen Kennzeichen durchsuchten sie indes nach Sprengstoff und Waffen.
Erst einige Stunden später habe sich herausgestellt, "dass sich beim Datenabgleich mit den französischen Behörden ein Zahlendreher eingeschlichen hat", sagte nun Mäurer. Gegen den Fahrzeughalter habe nichts vorgelegen. Die aus Syrien stammende Familie schaltete daraufhin einen Rechtsanwalt ein. Nach Behördenangaben legte sie unter anderem Dienstaufsichtsbeschwerde ein - angeblich sei ihr nicht gestattet worden einen Rechtsanwalt zu kontaktieren, während sie festgehalten wurde.
Die Innenrevision der Polizei untersuche nun die Vorwürfe, sagte Mäurer. Gleichzeitig verteidigte er das Vorgehen der Polizisten: Das französische Auto sei in einem der anschlagsgefährdeten Bereiche abgestellt worden. Die Familie lebt laut Medienberichten in Bremerhaven und hatte den Wagen eines in Frankreich lebenden Angehörigen benutzt.
Der Vorfall ereignete sich während eines Polizei-Großeinsatzes Ende Februar. Die Hansestadt befand sich in höchster Alarmbereitschaft, da die Polizei ernstzunehmende Informationen über die Anwesenheit einer vierköpfigen bewaffneten Islamistengruppe aus Frankreich erhalten hatte. Aus Sorge vor möglichen Anschlägen kontrollierten schwer bewaffnete Einsatzkräfte die Innenstadt. Dabei fiel auch das Auto der Familie auf.
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