Berlin - Seit einem Jahr gehört die Halbinsel Krim faktisch zu Russland - und inzwischen steht es dort offenbar ähnlich schlecht um die Pressefreiheit wie im Rest des Landes: Viele kritische Journalisten hätten die Region verlassen, weil massiver Druck auf sie ausgeübt worden sei, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen mit. "Von der unabhängigen Medienlandschaft der Krim ist so gut wie nichts mehr übrig", sagte Geschäftsführer Christian Mihr.
Unter anderem seien bestimmte Radiosender zu einer Ausschreibung von Sendefrequenzen in Moskau nicht zugelassen worden. Zudem würden Blogger wegen kritischer Texte strafrechtlich verfolgt und ukrainische Fernsehsender seien nicht mehr zu empfangen. "Während der vergangenen zwölf Monate wurden so gut wie alle Medien unter russische Kontrolle gebracht", sagte Mihr.
Russland hatte die Krim am 16. März 2014 annektiert, nachdem bei einem umstrittenen Referendum 93 Prozent der Wähler für einen Beitritt zu Russland gestimmt hatten. Die prowestliche Führung der Ukraine und der Westen sehen darin einen Bruch des Völkerrechts. Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Annexion zuletzt jedoch erneut verteidigt: Sie habe einen Konflikt wie den in der Ostukraine verhindert.
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