Die neuesten von Eurostat veröffentlichten Zahlen zum Thema erneuerbare Energien sind für Luxemburg nicht gerade schmeichelhaft. Um genau zu sein: Das Großherzogtum landet europaweit auf dem letzten Platz. Mit nur 3,6 Prozent (2013) ist der Anteil an erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse, Biogas) bei dem im Großherzogtum produzierten Strom verschwindend gering. Im EU-Schnitt sind es immerhin 15 Prozent. Diese ernüchternden Zahlen müssten jedoch «in Relation gesetzt werden», heißt es bei der Generaldirektion für Energiefragen im Wirtschaftsministerium.
Reifen aus Luxemburg ist ein kleines Kraftwerk
Und tatsächlich: Die Zielmarken, die laut einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2009 bis 2020 erreicht werden sollen, unterscheiden sich erheblich von Land zu Land — abhängig von Größe und Potenzial. So hat sich Schweden 49 Prozent vorgenommen, und das Soll bereits im vergangenen Jahr (52,1 Prozent) erfüllt. Doch «das heißt nicht, dass Schweden ehrgeiziger ist, als Luxemburg», erklärt ein Ministeriumssprecher. In Luxemburg liege die Zielmarke für 2020 bei «nur elf Prozent».
Luxemburg ist im Zeitplan
Auch die Internationale Energiebehörde IEA hat in ihrem Bericht für Luxemburg die Abhängigkeit des Landes in Sachen Energie unterstrichen. Es wird daraufhin gewiesen, dass das Großherzogtum 85 Prozent seines Stromes importiert. Diese Abhängigkeit resultiert aus der geringen Größe des Landes. Gleichzeitig lobte die IEA, dass das Großherzogtum viel Geld in die Erforschung erneuerbarer Energien steckt. Im Jahr 2012 waren das 24,7 Millionen Euro. Insgesamt gibt das Land für Forschung 71,4 Millionen Euro aus. «Die staatlichen Ausgaben für die Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien waren im Jahr 2012 gemessen am Bruttoinlandsprodukt die höchsten aller IEA-Mitgliedsstaaten», heißt es in dem Bericht.
Des Weiteren stammen laut des «Institut luxembourgeois de régulation» 57,9 Prozent des hierzulande verbrauchten (und größtenteils importierten) Stroms aus grünen Quellen, 51,1 Prozent aus Wasserkraft. Dies erklärt sich durch die Liberalisierung des europäischen Strommarktes, die es Endverbrauchen freistellt zu entscheiden, aus welcher Quelle sie ihren Strom haben wollen.
Laut Wirtschaftsministerium ist Luxemburg im Zeitplan: «Wir glauben, dass wir das Ziel bis 2020 erreichen werden.»
(p.w.)
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