Der L’essentiel-Artikel «Immer öfter wird der Strom abgedreht» hat den Chamber-Abgeordneten Justin Turpel (Déi Lénk) dazu veranlasst, per parlamentarischer Anfrage beim Gouvernement nachzuhorchen. Turpel wollte wissen, wie es um das Vorhaben aus der Regierungserklärung, «die Energiearmut konsequent zu bekämpfen», bestellt ist.
In einer Antwort vom Montag erklärt Familienministerin Corinne Cahen (DP), «dass lediglich etwa 20 Prozent (siehe Bilderstrecke, Anm. d. Red.) der Haushaltskunden, die ihre Rechnung nicht bezahlt hatten, auch tatsächlich abgeschaltet wurden.» In den restlichen Fällen hätten die Kunden schließlich doch bezahlt, oder die Rechnungen seien «im Falle von schutzbedürftigen Kunden vom zuständigen Sozialamt übernommen» worden.
«Derzeitige Regelungen sind angemessen»
Im Jahr 2014 seien es 335 Kunden gewesen, die von den Sozialämtern beim Begleichen von Strom-, Gas- und Heizölrechnungen unterstützt worden sind — Kostenpunkt: rund 182.000 Euro. Über vier Jahre summierten sich die Staatsausgaben auf 862.000 Euro.
Des Weiteren wies die Familienministerin darauf hin, dass es in der Praxis sehr viel länger als im Gesetz vorgesehen dauere, bis tatsächlich die Energielieferungen eingestellt würden. Während der Wintermonate sähen die meisten Anbieter darüber hinaus davon ab, den Hahn zuzudrehen.
Cahen kommt daher zu dem Schluss, dass keine weiteren Maßnahmen von Nöten seien: «Die derzeitigen Regelungen geben damit eine angemessene Antwort auf die Risiken
der Energiearmut, da mittels der getroffenen Maßnahmen die Versorgung mit Energie bei den einkommensschwachen Haushalten abgesichert werden kann.»
(Philip Weber/L‘essentiel)
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