mardi 7 avril 2015

Inselstreit im Japanischen Meer: Schulbücher lösen diplomatischen Eklat aus


Der Streit zwischen Südkorea, China und Japan um zwei Inselgruppen ist erneut aufgeflammt. Anlass sind neue japanische Schulbücher, in denen die Inseln eindeutig als japanisches Territorium gekennzeichnet sind. Dies hatte in Südkorea und China für Ärger gesorgt. Die Regierung in Tokio hat die Kritik der Nachbarländer zurückgewiesen.


In den 18 neuen Geschichtsbüchern für die Oberschule Japans wird der Anspruch auf die umstrittenen Inseln bekräftigt. Das südkoreanische Außenministerium sprach von einer "Provokation" und bestellte den japanischen Botschafter ein. Dies zeige klar, dass die japanische Regierung "ihre verzerrte Sicht der Geschichte und des Territoriums der jungen Generation weiterzugeben" versuche und "das Unrecht der Vergangenheit" wiederholen wolle, erklärte das Außenministerium.

Japan wird seit langem vorgeworfen, die dunklen Kapitel seiner Geschichte nicht ausreichend aufgearbeitet zu haben. Der Umgang mit den Verbrechen der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg sorgt regelmäßig für Konflikte mit den Nachbarländern. Das belastet besonders die Beziehungen zu Südkorea und China, die schwer unter der japanischen Besatzung zu leiden hatten. In allen drei Ländern ist seit Jahren ein Wiedererstarken des Nationalismus zu beobachten, der durch verschiedene Territorialkonflikte befeuert wird.


Streit um etliche Inseln


Seoul und Tokio erheben beide Anspruch auf eine von Japan kontrollierte Inselgruppe, die von Japan als Takeshima und von Südkorea als Dokdo bezeichnet wird. Mit China streitet Japan unter anderem über Inseln im Ostchinesischem Meer.


Der japanische Kabinettssekretär Yoshihide Suga sagte am Dienstag, die Haltung der Regierung zur Geschichte sei stets konsistent. Die Angaben in den Büchern seien nach wissenschaftlichen Kriterien geprüft worden. Tokio wies die Kritik daher als unberechtigt zurück.


Für Ärger sorgte auch, dass in den neuen Geschichtsbüchern die Massaker durch die japanischen Besatzungstruppen im chinesischen Nanjing 1937 teilweise nicht länger als "Massaker", sondern lediglich als "Vorfall" bezeichnet werden. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua sah darin eine Bestätigung der revisionistischen Tendenzen in der "zunehmend rechtslastigen" Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe. Nach chinesischen Angaben wurden in Nanjing rund 300.000 Menschen ermordet.




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