mardi 10 mars 2015

Verletzung der Nutzerrechte: Wikipedia-Stiftung verklagt NSA


Die Stiftung hinter dem Online-Lexikon Wikipedia klagt gegen den US-Geheimdienst NSA. Die Internet-Überwachung der NSA verletze die Rechte von Wikipedia-Nutzern, schrieb Gründer Jimmy Wales in der "New York Times".


Die NSA spioniere Informationen aus, die über die Glasfaserkabel des Internets laufen, das Programm dazu heißt "Upstream". Der Geheimdienst könne so nachverfolgen, was Menschen auf Wikipedia lesen und schreiben - etwa welche Artikel die Nutzer aufrufen oder über welche Fragen die freiwilligen Autoren diskutieren.

"Diese Aktivitäten sind sensibel und privat: Sie können alles über die politischen und religiösen Überzeugungen einer Person verraten, über ihre sexuelle Orientierung oder ihre Krankheiten", schrieb Wikipedia-Gründer Wales gemeinsam mit Lila Tretikov, der Chefin der Wikimedia-Stiftung. Die Stiftung betreibt neben der Wikipedia auch andere Projekte wie Wikidata.


Wikimedia hat die Klage gemeinsam mit Bürgerrechtsgruppen vorbereitet. Auch Amnesty International und Human Rights Watch sind beteiligt. Vertreten werden die Kläger von der amerikanischen Bürgerrechtsorganisation ACLU. Sie wollen ein Ende der massenhaften Internet-Überwachung der NSA erstreiten. Die Kontrolle des Internetverkehrs ohne konkreten Anlass verstoße gegen die US-Verfassung, heißt es in der Klageschrift.


Durch die Zusammenarbeit der NSA mit anderen Geheimdiensten könnten Wikipedia-Autoren in anderen Ländern gefährdet werden, die sich kritisch gegenüber ihrer Regierung äußern, schrieben Tretikov und Wales. Die Autoren sollten aber an dem Online-Lexikon mitarbeiten können, ohne sich Sorgen um Überwachung machen zu müssen.


In den USA laufen bereits mehrere Klagen gegen die NSA. Vor allem Bürgerrechtler wollen die Überwachungsprogramme des Geheimdienstes stoppen. Ein Hindernis ist, dass die Kläger nachweisen müssen, dass sie überwacht wurden. Wikimedia leitet ihre Forderungen von Berichten über die NSA-Dokumente aus dem Fundus des Whistleblowers Edward Snowden ab. Darin heißt es, die NSA könne "fast alles, was ein typischer Nutzer im Internet tut", nachverfolgen.




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