mercredi 18 mars 2015

Tote 16-Jährige - Die Trierer Mariensäule strahlt heute nur für Laura


Am vergangenen Samstag wurde in einer von Müll übersäten Sackgasse in der Nähe des Trierer Hauptbahnhofs die 16-jährige Laura-Marie umgebracht. Später zündete der Mörder ihren leblosen Körper an und deponierte ihn zwischen alten Autoreifen und Plastiktüten voller Unrat. Am Mittwoch ist der vormals dreckige Schandfleck nicht mehr wieder zu erkennen: Unzählige Freiwillige haben fast zwei Tage lange geschuftet, um den schreckliche Ort zu säubern – und ihm etwas Pietät zu schenken.



Mitgeholfen haben nicht nur viele Triere, sondern auch ein Entsorgungsunternehmen und die Müllabfuhr. Und an der Stelle, an der die Kerzen für Laura-Marie brennen, steht jetzt ein metallener Bauzaun, der mit weißen Tüchern bespannt ist. Er verdeckt den schmutzigen Bahndamm und das verbrannte Gestrüpp von der verkohlten Stelle, an der der Mörder Laura Maries Körper mit Grillanzünder in Brand setzte.


Briefe, Blumen und Kerzen


Hunderte von Briefen, Blumen und Kerzen stapeln sich jetzt auf dem Platz am Bahndamm, auf den Tüchern der Absperrung haben Trauernde Nachrichten an die Tote hinterlassen.


Die Trierer scheinen einen Weg gefunden haben, mit ihrer Trauer umzugehen. In der Facebook-Gruppe, in der Laura Marie gedacht wird, tummeln sich mittlerweile mehr als 5000 Mitglieder. Dort wird diskutiert, wie die Stadt der 16-Jährigen Respekt zollen soll. Eine Frau schlägt vor, während der Beerdigung ein riesiges Foto von Laura-Marie an die Porta Nigra zu projizieren. Eine Trierer Unternehmen hat sogar schon seine Hilfe dafür angeboten. Ein anderer lässt die Mariensäule für Laura Marie erstrahlen. Er hat auf den Namen der Toten ein «Beleuchtungszertifikat» für das Monument auf dem Trierer Markusberg gekauft. Eine junge Frau will ihre Gefühle nicht in Textform äußern – statt dessen postet sie eine Audio-Aufnahme, in der sie für Laura-Marie singt.


Der große Trauermarsch, zu dem am Mittwochabend Tausende erwartet werden, beginnt um 18 Uhr vor dem Trierer Dom. Gemeinsam wollen die Menschen der Stadt dann von der Kathedrale zu der Stelle hinter dem Hauptbahnhof gehen, an der Laura-Maries Leben ein Ende fand.


(Tobias Senzig/L'essentiel)






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