lundi 9 mars 2015

Tochter von Boris Nemzow - «Mein Vater rechnete mit Haft – nicht mit Mord»


Am Sonntagabend war Zhanna Nemzowa, die Tochter des ermordeten Kreml-Kritikers Boris Nemzow, zu Gast bei Günther Jauch. Thema der ARD-Sendung: «Putins Russland – auf dem Weg zur Diktatur?»



«Ich bin überzeugt, dass die politische Verantwortung bei der russischen Führung liegt», sagt sie zum Mord an ihrem Vater. Gestern Sonntag hat Russland fünf Verdächtige verhaftet. Einer soll geständig sein. Laut Nemzowa haben die Männer für das russische Innenministerium in Tschetschenien gearbeitet, deshalb sei die russische Regierung mitverantwortlich.


«Wir werden die Wahrheit nicht erfahren»


«Natürlich werden sie die Schuldigen finden. Ob das aber die wahren Schuldigen sein werden, wissen wir nicht», so Nemzowa weiter. «Wir wissen nicht, wer die Auftraggeber sind. Wir werden die Wahrheit lange nicht erfahren.»


Der Mord an Nemzow sei «ein Schock» gewesen. Sie hätten nicht geglaubt, dass «so mit ihm abgerechnet» würde. «Mein Vater hat gedacht, dass man ihn ins Gefängnis stecken würde.» Mit Mord habe Nemzow jedoch nicht gerechnet.


«Mein Vater hatte ein schweres Leben»


Was war das Motiv für den Mord? «Mein Vater wollte den Westen überzeugen, dass diejenigen, die an der Spitze des russischen Fernsehens stehen, unsere Bevölkerung belügen.» Ihr Vater habe seit zehn Jahren unter Druck gestanden, er habe ein schweres Leben gehabt. «Die komplette russische Medienlandschaft war gegen ihn. Er wurde beschattet, er wurde abgehört.»


Auf Twitter wurde Kritik laut, dass die ARD Nemzowa nur «für die Quote vor die Kamera» gezerrt habe.




Doch für Nemzowas Auftritt gab's auch viel Lob:




Neben Zhanna Nemzowa waren Oppositionspolitiker Garri Kasparow (per Skype zugeschaltet), Putin-Gegner Alfred Reingoldowitsch Koch, SPD-Politiker Matthias Platzeck, ARD-Korrespondentin Inda Ruck und der russische Journalist Wladimir Kondatiew zu Gast. Die Sendung können Sie sich hier ansehen.


(L'essentiel)






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