Moskau - Die "gute Nachricht" vermeldete Anwalt Iwan Pawlow via Facebook: Die russischen Justizbehörden haben die Ermittlungen gegen seine Mandantin Swetlana Dawydowa wegen Landesverrats eingestellt. Alle Vorwürfe seien fallen gelassen worden, weil keine Straftat vorliege.
Die 36-jährige Russin aus dem Ort Wjasma 240 Kilometer westlich von Moskau saß in Untersuchungshaft, weil sie ukrainischen Diplomaten von einem Gespräch russischer Soldaten berichtet hatte, das sie in einem Bus mitgehört hatte. Sie wurde verdächtigt, die Ukraine über Truppenbewegungen informiert zu haben.
Aus den Äußerungen der Soldaten hatte die siebenfache Mutter vor einigen Monaten geschlossen, dass russische Armee-Angehörige für die moskautreuen Separatisten in der Ostukraine kämpfen - der Kreml dementiert solche Vorwürfe.
Dawydowa gilt wie ihr Mann als Gegnerin der russischen Annexion der Krim und der Kämpfe in der Ostukraine. Rund 40.000 Menschen hatten mit einer Unterschriftenaktion die Entlassung von Dawydowa gefordert.
Darunter waren prominente Schriftsteller, Regisseure und Fernsehstars. Sie forderten Präsident Wladimir Putin in einem offenen Brief auf, "gnädig" zu sein: "Wir hoffen, dass die Ermittlungen und ein möglicher Prozess mit den Normen des Gesetzes übereinstimmen werden", heißt es darin. Zu den Unterzeichnern gehörten auch Natalja Solschenizyna, die Witwe des Literaturnobelpreisträgers Alexander Solschenizyn, sowie Filmregisseur Andrej Swjaginzew und die Schauspielerin Tschulpan Chamatowa.
Anfang Februar wurde die Mutter dann freigelassen - und muss nun auch keine weiteren rechtlichen Konsequenzen fürchten.
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